Hoffnungsvolle Finanzmarktanalysten - VP Bank
Die ZEW-Konjunkturerwartungen legen im März von 71.2 auf 76.6 zu. Die vom ZEW befragten Finanzmarktanalysten bleiben optimistisch. Ihr Blick gilt der zu erwartenden Nach-Corona-Erholung. Die Befragung reflektiert allerdings nicht die aktuellen Probleme mit dem Impfstoff von AstraZeneca. Die ohnehin schleppende europäische Impfkampagne bekommt dadurch einen weiteren Dämpfer. Da gleichzeitig die Anzahl der Neuinfektionen zunimmt, steht man in Europa einer dritten Infektionswelle ziemlich schutzlos gegenüber.
Das Risiko wächst, dass die beschlossenen Lockerungen schon bald wieder zurückgenommen werden müssen. Dadurch würde sich die wirtschaftliche Erholung weiter verzögern. Die Aussetzung der AstraZeneca-Impfung hat also direkte ökonomische Implikationen. Zwar wird sich an der grundsätzlich voranschreitenden Immunisierung nichts ändern, aber das Impftempo leidet darunter.
Zufriedenstellend ist die Situation in Europa derzeit also nicht. Hoffnungsschimmer bleibt derweil das verarbeitende Gewerbe. Die wieder deutlich besser gefüllten Auftragsbücher im deutschen verarbeitenden Gewerbe versprechen eine gutlaufende Industrieproduktion auch über die Sommermonate hinweg. Aus diesem Blickwinkel ist die höhere Konjunkturzuversicht also durchaus gerechtfertigt.