ProSiebenSat.1: Aktie erscheint deutlich unterbewertet
Es gibt am Markt Gerüchte, dass sich ProSiebenSat.1 von seiner Beteiligung an Flaconi trennen will. Zalando wird dabei als möglicher Käufer gehandelt. Der Kaufpreis soll bei 800 Millionen Euro liegen. Flaconi machte zuletzt einen Umsatz von rund 300 Millionen Euro. ProSiebenSat.1. ist mit mehr als 71 Prozent an Flaconi beteiligt. Das frische Geld könnte für den Abbau der Verschuldung genutzt werden.
Im Portfolio von ProSiebenSat.1 finden sich eine Reihe von interessanten Beteiligungen im Digitalbereich. So hält man 53 Prozent an der ParshipMeet Group. Hier steht 2022 ein Börsengang an. Mit Bumble ist ein Wettbewerber jüngst bereits an die Börse gegangen. Die Marktkapitalisierung von Bumble liegt bei mehr als 12 Milliarden Euro. Das ist das 23fache des erwarteten Umsatzes für 2021.
Parship soll 2021 einen Umsatz von 519 Millionen Euro erwirtschaften. Wenn auch die ProSiebenSat.1-Beteiligung auf die Bumble-Bewertung kommen würde, läge der Marktwert der Gesellschaft ebenfalls bei rund 12 Milliarden Euro. Zum Vergleich: ProSiebenSat.1 wird an der Börse mit 4,1 Milliarden Euro bewertet. Auch nach dem Parship-Börsengang will man mehrheitlich an der Gesellschaft beteiligt bleiben.
Dies macht deutlich, welche Werte im Portfolio von ProSiebenSat.1 stecken, die möglicherweise nicht immer vom Markt erkannt werden. Aber auch die Übernahmephantasien rund um ProSiebenSat.1 könnten für Impulse sorgen. Mögliche Kaufinteressenten könnten Bertelsmann oder die italienische Mediaset sein.
Vor diesem Hintergrund bestätigen die Analysten der DZ Bank die Kaufempfehlung für die Aktien von ProSiebenSat.1. Das Kursziel sehen die Experten bei 21,50 Euro. Bisher stand es bei 18,00 Euro.
Die Aktien von ProSiebenSat.1 gewinnen am Morgen 1,6 Prozent auf 17,925 Euro.