Am Morgen: Lufthansa, TUI, BayWa und Logitech im Fokus - Nord LB Kolumne
Die Umfragen von CFLP und Caixin unter chinesischen Unternehmen blieben im Februar zwar den 11. Monat in Folge im Expansionsbereich über 50 Punkte, sie gaben aber den 3. Monat in Folge nach und notieren auf dem tiefsten Stand seit dem Frühsommer. Insbesondere der Erholungsprozess im Dienstleistungssektor verlor an Dynamik. Sicherlich spielen dabei die Covid-19-bedingt erlassenen Reisebeschränkungen zum Neujahrsfest (ab 12.02.) eine wichtige Rolle. Insofern kann wohl von einem saisonalen Effekt gesprochen werden. Dennoch ist über die letzten drei Monate ein gewisser (Abwärts-)Trend nicht zu verleugnen. Impulse können vom jährlichen „Nationalen Volkskongress“ ab dem nächsten Freitag kommen – für die Wirtschaft und (Innen-)Politik. Ein Wachstumsziel von über 6% ist denkbar.
Die Geschäftslage-Branchenindikator des Ifo-Instituts für die deutschen Autohersteller und ihre Zulieferer hat sich im Februar trotz des Lockdowns verbessert. Das Barometer kletterte auf minus 2,3 Punkte von minus 7,7 im Januar. Zugleich blicken die Manager der monatlichen Umfrage zufolge merklich optimistischer auf die kommenden Monate. Das Barometer für die Erwartungen stieg von plus 15,1 auf plus 37 Punkte. Die Produktion soll deutlich hochgefahren werden: Dieser Indikator kletterte auf plus 35,3 von minus 0,5.
Der IHS-Markit-Einkaufsmanagerindex für die deutsche Industrie ist im Februar trotz des Lockdowns nach endgültigen Zahlen um 3,6 auf 60,7 Punkte gestiegen. "Dank der positiven Entwicklung des Exportgeschäfts verzeichnete Deutschlands Industrie auch im Februar wieder kräftiges Wachstum", sagte Markit-Ökonom Smith. Auch in der Euro-Zone kletterte der Einkaufsmanagerindex um 3,1 auf 57,9 P. (Erstschätzung: 57,7 P.).
Rentenmarkt
Die Kurse der deutschen Staatsanleihen legten zum Wochenauftakt zu. Die besser als erwartet ausgefallenen Industrie-Einkaufsmanagerindizes konnten dies nicht verhindern. In den USA wurden aktuelle Zahlen zur Entwicklung des ISM PMI Manufacturing gemeldet. Dieser wichtige Stimmungsindikator konnte am aktuellen Rand überraschenderweise recht klar steigen und damit sogar knapp über die Marke von 60 Punkten springen. Zudem konnte die Preiskomponente weiter zulegen. Diese Nachrichten sind offenkundig nicht geeignet, die Inflationssorgen am US-Rentenmarkt zu dämpfen. Immerhin sind die Renditen von Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren nach der Meldung der Zahlen nicht deutlich angezogen, was ein Hinweis darauf sein kann, dass das Fixed-Income-Segment schon eine Menge an Ungemach an der makroökonomischen Preisfront einpreist.
Aktienmarkt
Der deutsche Aktienmarkt hat die negative Stimmung aus der Vorwoche hinter sich gelassen. Anleger setzten auf ein baldiges Ende der Lock-Down-Beschränkungen. Zusätzlicher Schub kam im späten Handel von einer deutlich festeren Wall Street. Gefragt waren Reise- und Luftfahrtwerte, die die Hoffnung auf Lockdown-Lockerungen, Impf-Fortschritte und Reisen antrieb.
An der Wall Street sorgte die Entspannung am US-Rentenmarkt gepaart mit Fortschritten bei dem 1,9 Billionen USD schweren US-Konjunkturpaket und der 3. Zulassung eines Coronavirus-Impfstoffs in den USA für Kauflaune. Nikkei 225 notiert schwächer bei 29.408,17 Punkten.
Unternehmen
Trotz vielfältiger Corona-Einschränkungen hat der Agrarkonzern Baywa 2020 u. a. dank guter Geschäfte im Bereich der erneuerbaren Energien ein Rekordergebnis erzielt. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen verbesserte sich um 14,3% auf 215,3 Mio. EUR, der Umsatz stieg um 0,6% auf 17,2 Mrd. EUR.
Die anziehende Nachfrage nach Computer-Equipment in der Corona-Pandemie hat das Geschäft des Computerzubehör-Herstellers Logitech im bisherigen GJ 2020/21 stärker als erwartet angetrieben. Vor diesem Hintergrund hat der Konzern seine Prognose angehoben und erwartet nun ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 63% (bisher: 57 bis 60%). Zudem soll der operative Gewinn auf 1,1 statt 1,05 Mrd. US-$ steigen.
Devisen
Der Euro ist erneut unter Druck geraten.
Öl / Gold
Die positive Aktienmarktstimmung hat die Ölpreise tagsüber ein weiteres Mal angetrieben. Auch der starke US-$ bremste nicht. Gold hat sich etwas von den starken Freitags-Verlusten erholt.