Am Morgen: BASF, Deutsche Telekom, VW und LafargeHolcim im Fokus - Nord LB Kolumne
Eine erhöhte weltweite Nachfrage hat die Industrieproduktion in Japan im Januar zum ersten Mal seit drei Monaten wieder anziehen lassen. Sie legte um 4,2% zu. Für den Februar erwarten die Unternehmen ein Plus von 2,1%.
Die deutschen Importpreise sind im Januar deutlich stärker gestiegen als erwartet. Gegenüber dem Vormonat zogen die Preise um 1,9% (Erwartung: +1,0%) an, im Vergleich zum Vorjahr ergab sich dagegen ein Minus von 1,2% (Prognose: -2,1%).
Die französische Wirtschaft ist in Q4/2020 mit -1,4% etwas stärker geschrumpft als bislang angenommen (-1,3%). Für den Rückgang sorgten vor allem sinkende Konsumausgaben, während die Exporte wuchsen. Im Gesamtjahr 2020 brach das französische BIP um 8,2% ein.
Rentenmarkt
Gegenbewegung am deutschen Anleihenmarkt vor dem Wochenende: Nach den Verlusten der letzten Tage haben die Anleger bei deutschen Staatsanleihen zugegriffen. Notenbanker hatten sich zuvor erneut negativ zum raschen Zinsanstieg geäußert. Am US-Anleihenmarkt kam der deutliche Zinsanstieg der Vortage zu einem vorläufigen Ende. Am Schluss gaben die Renditen etwas nach.
Aktienmarkt
Die anhaltenden Inflationssorgen haben zum Wochenausklang am deutschen Aktienmarkt zu weiteren Kursverlusten geführt. DAX -0,67%, MDAX -1,17%, TecDAX -0,65%. Inflationsängste haben den Anlegern an der Wall Street auch vor dem Wochenende die Stimmung vermiest. Lediglich bei den Tech-Werten gab es eine kleine Gegenbewegung. Dow Jones -1,50%, S&P-500 -0,48%, Nasdaq Comp. +0,56%. Der Nikkei 225 startete sehr stark in die neue Woche und legte um 2,41% auf 29.663,50 Zähler zu. Damit hat er den Einbruch vom vorangegangenen Tag fast komplett aufgeholt.
Unternehmen
BASF konnte den Umsatz im vergangenen Jahr mit 59,1 Mrd. EUR nahezu stabil halten. Dabei wurden negative Währungs- und Mengeneffekte durch höhere Preise und positive Portfolioeffekte nahezu kompensiert, teilte der Konzern mit. Das bereinigte operative Ergebnis sank um 23% auf 3,6 Mrd. EUR. Für das Jahr 2021 erwartet BASF, dass sich die Weltwirtschaft von dem starken Einbruch infolge der Corona-Pandemie erholen wird. Allerdings bleiben die Unsicherheiten über die weitere Entwicklung außergewöhnlich hoch, hieß es. Dennoch soll der Umsatz auf 61 bis 64 Mrd. EUR steigen, der bereinigte operative Gewinn (EBIT) wird zwischen 4,1 bis 5,0 Mrd. EUR erwartet.
Mit einem Erlösplus von 25,4% auf 101,0 Mrd. EUR hat die Deutsche Telekom erstmals die 100 Mrd. EUR Marke beim Umsatz geknackt. Vor allem der Zusammenschluss der US-Tochter T-Mobile US mit Sprint hat dabei für Rückenwind gesorgt. Das bereinigte Betriebsergebnis (EBITDA) ohne Leasingaufwendungen stieg überproportional um 41,6% auf 35,0 Mrd. EUR. Organisch - also ohne den Sprint-Zukauf - betrug das Plus beim Betriebsergebnis 7,9%. Der bereinigte Konzernüberschuss stieg gegenüber dem Vorjahr um 15,5% auf 5,7 Mrd. EUR. 2021 rechnet der Konzern mit einem Betriebsergebnis ohne Leasingaufwendungen von rund 37 Mrd. EUR.
VW hat 2020 nach eigenen Angaben besser als erwartet abgeschlossen. Bei Erlösen von 222,9 Mrd. EUR (-11,8%) schrumpfte der Betriebsgewinn vor Sondereffekten um 45% auf 10,6 Mrd. EUR. Unter dem Strich blieben 8,8 (14,0) Mrd. EUR übrig. Der Automobilhersteller blickt optimistisch auf das laufende Jahr. Die Auslieferungen sollen "deutlich" und der Umsatz "signifikant" über dem Vorjahreswert liegen, hieß es.
Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben den Umsatz des Schweizer Zementkonzerns LafargeHolcim im vergangenen Jahr um 13,4% auf 23,142 Mrd. CHF geschmälert. Der den Aktionären zurechenbare Gewinn sank dabei um 24,5% auf 1,697 Mrd. CHF. Für 2021 geht der weltgrößte Zementkonzern von einer guten Nachfragedynamik aus.
Devisen
Der US-$ profitierte vom jüngsten Zinsanstieg, was beim Euro zu einem Kursrückgang führte.
Öl / Gold
Die schwächeren Aktienmärkte ließen auch die Ölpreise von ihren Höchstständen zurückkommen. Hinzu kam ein an Stärke gewinnender US-$. Gold litt u.a. durch die starke US-Währung und brach deutlich ein.