MSCI EM-Index seit Jahresbeginn mit Outperformance - Commerzbank
Der MSCI EM-Index gewann im Januar 2021 3%. Damit erzielte er sowohl gegenüber dem MSCI Welt-Index (-0,5%) als auch gegenüber dem MSCI Developed Markets-Index (-1,1%) eine deutliche Outperformance. Schon im Dezember 2020 hatte der MSCI EM-Index eine Outperformance hingelegt. Der leicht festere USD erwies sich im Berichtsmonat Januar kaum als Hindernis für die Schwellenländerbörsen. Sektoral gab es im MSCI EM-Index jedoch große Unterschiede. Während der Bereich Kommunikationsdienstleistungen als Spitzenreiter um 12,5% stieg, verloren Aktien aus dem Sektor Versorger im Schnitt 3,6%. Wachstumsaktien (+5,2%) schlugen sich dabei deutlich besser als Value-Aktien (+0,7%).
Die beeindruckende Performance der EM-Aktien setzte sich im Februar 2021 fort. Per Jahresbeginn legte der MSCI EM-Index um 6,6% zu (per 25. Februar 2021), während der MSCI Welt-Index lediglich ein Plus von 4,2% aufwies. Das mit Abstand stärkste Zugpferd innerhalb der EM ist nach wie vor China. Der MSCI China-Index legte seit Anfang 2021 um 10% zu. Allerdings kam es in China in den vergangenen Tagen zu deutlichen Gewinnmitnahmen. Neben den etwas schwächer als erwartet ausgefallenen Makrodaten (China) für Januar 2021 sowie der restriktiveren Geldpolitik der chinesischen Notenbank führten auch die spürbar gestiegenen Bewertungen, der globale Zinsanstieg und der damit in Zusammenhang stehende Verkauf von marktschweren IT-Werten sowie nicht zuletzt die unerwartete Erhöhung der Börsentransaktionssteuer („Stempelsteuer“) in Hongkong zu Gewinnmitnahmen. Auch der MSCI EM-Index büßte seit dem Jahreshoch vom 18. Februar 2021 (1.449,38 Punkte) rund fünf Prozent ein. Neben China belastete auch die Schwäche in Brasilien. Hier war es die unerwartete Entscheidung von Präsident Bolsonaro, den Petrobras-Chef Ölkonzern) durch einen unerfahrenen ehemaligen General zu ersetzen.
Anleihen
Japan: Industrieproduktion (Jan), 00:50 Uhr
Frankreich: Verbraucherpreise (Jan), 08:45 Uhr
USA: Einkommen, private Haushalte (Jan), 14:30 Uhr
USA: Chicago, Einkaufsmanager (Feb), 15:45 Uhr
Gestern kamen die Rentenmärkte stark unter Druck. Die Renditen stiegen teilweise kräftig an. Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen stieg kurzzeitig auf über 1,60%, jene von entsprechenden Bundesanleihen auf -0,21%. Eine 10-jährige Bundesanleihe hat damit seit Ende Januar fast 3% an Wert verloren. Eine interessante Bemerkung machte gestern vor diesem Hintergrund der Chefvolkswirt der EZB, Lane. Er wies sinngemäß darauf hin, dass vor allem die Akteure an den Finanzmärkten ihre Preiserwartungen angehoben haben, was sich nun in steigenden Renditen widerspiegelt. Für alle anderen Unternehmen und Haushalte, die keinen Inflationsanstieg erwarten, bedeutet dies, dass aus deren Sicht die realen Zinsen gestiegen sind. Das könnte sich als negativ für z.B. für die Investitionsneigung erweisen. Jene Analysten, die vor einem kräftigen Inflationsanstieg warnen, verweisen zum einen auf die schuldenfinanzierten Coronahilfspakete und zum anderen aber auch auf das Geldmengenwachstum. Tatsächlich ist im Euroraum die Geldmenge M3 im Januar um 12,5% zum Vorjahr stark angestiegen. Der Anstieg flachte sich im Monatsvergleich leicht ab. In den USA deutet ein kräftiger Anstieg der Bestellungen darauf hin, dass die Unternehmen weiterhin viel investieren, um von der erwarteten Erholung nach Ende der Pandemie zu profitieren. Die Bestellungen von langlebigen Gütern legten im Januar um 3,4% gegenüber Dezember zu. Rechnet man die volatilen Bestellungen von Fahrzeugen (v.a. Flugzeuge) heraus, bleibt ein Zuwachs von 1,4%. Die Auslieferungen von Gütern, die später direkt in die Investitionsrechnung einfließen, wiesen einen Zuwachs von 2,1% aus.
Aktien
BASF, Deutsche Telekom, Jahresergebnis
Nach den freundlichen Vorgaben aus Übersee – insbesondere aus Asien – tendierten die europäischen Aktienmärkte gestern zunächst freundlich, bevor am Nachmittag verstärkt Gewinnmitnahmen einsetzten. Die relevanten Leitindizes wiesen Gewinne von bis zu 0,6% (Spanien) auf. Für Erleichterung sorgten anfänglich vor allem Aussagen der US-Notenbank, wonach sie ihre Geldpolitik weiterhin expansiv gestalten will. Den Zinsanstieg sieht sie vor allem als Ausdruck einer sich weiter erholenden Konjunktur an. In den vergangenen Tagen hatte es bei einigen Investoren verstärkt Sorgen gegeben, dass der Anstieg der Renditen, der auch gestern wieder zu beobachten war, den Gegenwind für die Aktienmärkte verstärken könnte. Aber die Rendite für die 10jährige deutsche Bundesanleihe (-0,2%) ist weiterhin im Minusbereich und renditeträchtige Alternativen sind unverändert Mangelware. Zudem dürften eine Beschleunigung bei den Impfungen die Öffnungsperspektiven für die Wirtschaft sukzessive verbessern und die Firmengewinne im Jahresverlauf tendenziell stabilisieren oder beflügeln. Der Dax verlor in diesem Umfeld 0,7%. Als Bremsfaktor erwies sich v.a. die Aktie von Bayer, die nach Vorlage von relativ enttäuschenden Quartalszahlen (inkl. Dividendenkürzung) um 6,4% nachgab. Tagesgewinner war die Aktie der Deutschen Bank (+3,9%), die damit seit Jahresbeginn um 18% zugelegt hat. Sie profitiert v.a. vom Zinsanstieg. In Europa waren v.a. Energieaktien gefragt (+1,6%). Chemieaktien büßten als Tagesverlierer im Schnitt 2% ein. Die US-Börsen tendierten gestern infolge der weiter steigenden Zinsen sehr schwach. Daher wurden v.a. IT-Werte verkauft, die im Schnitt um 3,5% nachgaben. Die schwache Tendenz setzte sich heute Morgen in Asien fort. Der Nikkei 225-Index verlor 4% und der südkoreanische KOSPI-Index gab um 2,8% nach. Auch chinesische A-Aktien standen weiter unter Druck. Sonniges Wochenende!