Commerzbank: Für das Jahr 2023 soll es wieder Dividende geben
Von der Commerzbank wurden heute Morgen Zahlen für 2020 und weitere Details zur angekündigten Restrukturierungs-Strategie mit umfangreichen Kostensenkungen vorgelegt. Der MDAX-notierte Finanzkonzern meldet für das vergangene Jahr einen Verlust von 2,8 Milliarden Euro nach einem Gewinn von 585 Millionen Euro im Jahr zuvor. Operativ hat sich das Ergebnis von 1,25 Milliarden Euro Gewinn auf 233 Millionen Euro Verlust verschlechtert. Vor Risikoergebnis meldet die Commerzbank einen Ertragsrückgang von 8,64 Milliarden Euro auf 8,19 Milliarden Euro. Das Risikoergebnis für 2020 liegt mit 1,75 Milliarden Euro im Minus gegenüber 0,62 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Zudem haben sich ein Anstieg der Kosten für die Restrukturierung von 101 Millionen Euro auf 814 Millionen Euro sowie fast 1,6 Milliarden Euro ausmachende Abschreibungen belastend ausgewirkt. In den Zahlen hinterlassen unter anderem die Folgen der COVID-19 Pandemie, aber auch des Wirecard-Skandals ihre Spuren.
Im laufenden Jahr will der Finanzkonzern wieder einen operativen Gewinn erzielen. „Die Bank erwartet - abhängig von der Entwicklung der Corona-Pandemie - ein Risikoergebnis zwischen minus 0,8 Milliarden und minus 1,2 Milliarden Euro”, so die Commerzbank am Donnerstag zum Ausblick auf 2021. Die Erträge sollen leicht sinken, bei den Kosten will man eine Senkung auf 6,5 Milliarden Euro erreichen. „Unter Berücksichtigung der geplanten Buchung zusätzlicher Restrukturierungsaufwendungen von rund 0,9 Milliarden Euro erwartet die Commerzbank zum Jahresende eine CET-1-Quote von mehr als 12 Prozent”, so das Unternehmen weiter.
Neben den Zahlen liegt die Aufmerksamkeit der Anleger auf weitere Details zu der Restrukturierung, die die Commerzbank unter dem Laben „Strategie 2024” bereits angekündigt hat. „Für 2024 strebt die Commerzbank ein Operatives Ergebnis von rund 2,7 Milliarden Euro und eine Eigenkapitalrendite (RoTE) von rund 7 Prozent an. Für das Geschäftsjahr 2023 ist die Wiederaufnahme von Dividendenzahlungen vorgesehen”, kündigt das Unternehmen heute an. 2023 und 2024 wolle man mittels Dividenden oder Aktienrückkäufen insgesamt bis zu 3 Milliarden Euro an die Aktionäre zurückgeben, kündigt die Commerzbank an.
Die Kosten sollen massiv runter: Gegenüber 2020 will man bis 2024 rund 1,4 Milliarden Euro an Kostensenkungen realisieren. Schon im kommenden Jahr soll ein Drittel der Summe bei der Kürzung der jährlichen Ausgaben realisiert werden. Netto will die Bank 7.500 Arbeitsplätze abbauen, die Zahl der Filialen soll von 790 auf 450 gesenkt werden. Die Rahmenregelungen für den Stellenabbau sollen bereits bis zur Hauptversammlung am 5. Mai 2021 realisiert werden.
„Wir wollen nachhaltig profitabel werden und unsere Zukunft als eigenständige Kraft im deutschen Bankenmarkt selbst gestalten”, sagt Manfred Knof, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank. „Dafür müssen wir die Bank in den kommenden Jahren tiefgreifend restrukturieren. Wir werden unseren Plan mit aller Konsequenz umsetzen und dabei keine Zeit verlieren”, so der Manager. „Wir haben unsere Bilanz aufgeräumt und Vorsorge für ein weiter unsicheres wirtschaftliches Umfeld getroffen. Mit unserer komfortablen Kapitalausstattung haben wir für die kommenden Jahre genügend finanziellen Spielraum für die Umsetzung der Strategie 2024”, sagte Bettina Orlopp, Finanzvorständin der Commerzbank.