Commerzbank: Grünes Licht für umfassenden Konzern-Umbau - Milliarden-Verlust für 2020
Vorläufigen Zahlen zufolge liegt die Commerzbank wieder in den roten Zahlen. Nach einem operativen Gewinn von 1,25 Milliarden Euro im Jahr 2019 habe man 2020 mit einem operativen Verlust von 233 Millionen Euro abgeschlossen, meldet der MDAX-notierte Bankkonzern. „Es spiegelt deutlich die Belastungen durch die Corona-Pandemie wider”, heißt es. Unter dem Strich meldet die Commerzbank für 2020 einen Verlust von 2,9 Milliarden Euro nach 535 Millionen Euro Gewinn im Jahr zuvor. Darin enthalten sind Restrukturierungskosten von etwa 800 Millionen Euro sowie eine Goodwillabschreibung über rund 1,5 Milliarden Euro. Die harte Kernkapitalquote wird von der Commerzbank mit 13,2 Prozent beziffert.
An den jüngst angekündigten massiven Einschnitten hält der Finanzkonzern fest. „Die vom Vorstand vorgeschlagene Strategie wird vom Aufsichtsrat inhaltlich und fachlich mitgetragen und die Umsetzung konstruktiv begleitet. Zwischen den Arbeitnehmervertretern und dem Vorstand wurde eine erste Regelung zum Umgang mit den Mitarbeiterinnen und den Mitarbeitern sowie zu den zu führenden Verhandlungen getroffen”, heißt es von der Commerzbank zur „Strategie 2024” genannten Restrukturierung, die von harten Kostensenkungen und hohen Investitionen in die Digitalisierung geprägt sein wird.
„Die neue Strategie schafft die Voraussetzung für eine nachhaltig profitable und leistungsfähige Commerzbank. Die geplanten Einschnitte sind sehr schmerzhaft. Wir werden diesen Weg mit aller Konsequenz gehen, aber fair und in gegenseitigem Respekt. Die heute unterzeichnete Regelungsabrede mit der Arbeitnehmerseite wird dazu beitragen, zügig Klarheit für unsere Beschäftigten zu schaffen”, sagt Manfred Knof, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank AG.
Bis zu 10.000 Arbeitsplätze will der Bankkonzern abbauen, bundesweit 340 Filialen schließen und bis 2024 gegenüber der Kostenbasis des vergangenen Jahres jährliche Einsparungen von 1,4 Milliarden Euro aus den Restrukturierungen erzielen. „Insgesamt rechnet die Commerzbank mit Restrukturierungsaufwendungen von 1,8 Milliarden Euro, die komplett aus Eigenmitteln finanziert werden. Die Restrukturierungsaufwendungen sollen bis Ende des laufenden Geschäftsjahres vollständig bilanziell erfasst sein”, so das MDAX-notierte Unternehmen Ende Januar. Ziel: Eine Eigenkapitalrendite (RoTE) von rund 7 Prozent im Geschäftsjahr 2024.