Am Morgen: Daimler, Siemens, Santander und Vodafone im Fokus - Nord LB Kolumne
Das Wachstum bei Chinas Dienstleistern hat sich im Januar wegen der Corona-Beschränkungen abgeschwächt. Mit einem Minus von 4,3 auf 52,0 Zähler wuchs die Service-Branche so langsam wie seit neun Monaten nicht mehr. Vor allem Exportaufträge legten langsamer zu als zuletzt.
Die Wirtschaft im Euroraum war zum Jahresanfang von den Eindämmungsmaßnahmen im Rahmen der 2. Corona-Welle belastet. Laut der monatlichen Umfrage unter Tausenden Unternehmen sank der IHS Markit-Einkaufsmanagerindex im Januar um 1,3 auf 47,8 Punkte. Die Industrie habe trotz eines leichten Rückschlags erneut geholfen, die Schwäche bei den Dienstleistern auszugleichen, hieß es. Das Institut erwartet auch für das laufende Quartal einen Rückgang der Wirtschaftskraft - „wenngleich dieser nach aktuellem Stand der Dinge schwächer ausfallen dürfte als im ersten Halbjahr 2020”. In Deutschland verzeichnete die Umfrage noch ein leichtes Wachstum, auch wenn der Index um 1,2 Punkte auf 50,8 Zähler abrutschte.
Die Preise in der Euro-Zone sind im Januar –nach einer ersten Schätzung– im Vergleich zum Vorjahr um 0,9% überraschend stark gestiegen. In den vier Monaten zuvor hatte die Inflation bei jeweils -0,3% gelegen. Teurere Industriegüter, aber auch nicht mehr so stark sinkende Energiepreise wurden als Gründe für den Umschwung angeführt.
Rentenmarkt
Während deutsche Bundesanleihen Verluste verzeichneten, haben italienische Staatsanleihen von der Aussicht auf ein mögliches Ende der Regierungskrise profitiert. Starke Konjunkturdaten (ADP-Arbeitsmarktzahlen und eine verbesserte Stimmung bei den Dienstleistern) sorgten bei USStaatsanleihen am Mittwoch für Verluste.
Aktienmarkt
Die Indizes am deutschen Aktienmarkt haben ihre Positiv-Serien auch zur Wochenmitte fortgesetzt. DAX +0,71%, MDAX +0,49%, TecDAX +0,47%. Daimler will eine Aufspaltung in zwei Unternehmen (MercedesBenz und Daimler Trucks) vornehmen und die Truck-Sparte noch in diesem Jahr an die Börse bringen, was die Investoren begeisterte. Die Aktie gewann an der DAX-Spitze 8,91%.
Nach einem bewegten Handelstag haben die US-Börsen um ihre Vortageskurse geschlossen. Weder starke ADP-Arbeitsmarktdaten noch gute Geschäftsberichte (u.a. Alphabet, Amazon) konnten nachhaltig beflügeln. Dow Jones +0,12%, S&P-500 +0,10%, Nasdaq Comp. -0,02%. Der Nikkei 225 beendete den Handel ca. 1% leichter bei 28.342.
Unternehmen
Siemens hat ein überraschend gutes Q1-Ergebnis abgeliefert. Trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie stieg der Umsatz (wechselkursbereinigt) um 7% auf 14,07 Mrd. EUR, der Auftragseingang erhöhte sich um 15% auf 15,94 Mrd. EUR. Das EBITA Industrielle Geschäfte legte bei starken operativen Leistungen und sehr stark gesunkenen Personalrestrukturierungsaufwendungen um 39% auf 2,1 Mrd. EUR zu, Unter dem Strich stand ein Gewinn von 1,50 (1,09) Mrd. EUR. Der Konzern hob die Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr 2020/21 (30.09.) deutlich an. Der Gewinn nach Steuern soll nun auf 5,0 bis 5,5 (2019/20: 4,2) Mrd. EUR zulegen. Der Umsatz werde auf vergleichbarer Basis statt moderat um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz steigen, hieß es.
Belastungen durch die Corona-Pandemie und Restrukturierungskosten haben bei der span. Bank Santander in Q4 einen Gewinneinbruch auf 277 Mio. EUR (-90% ggü. Vorjahr) verursacht. Hohe Abschreibungen auf Akquisitionen in Höhe von 12,6 Mrd. EUR sorgten für einen Jahresverlust von 8,771 Mrd. EUR.
Der britische Mobilfunker Vodafone hat in Q3 (31.12.) des lfd. Geschäftsjahres 2020/21 mit 11,2 Mrd. EUR etwas weniger umgesetzt als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Dank eines florierenden Deutschlandgeschäfts legte der viel beachtete ServiceUmsatz leicht um 0,4% auf 9,357 Mrd. EUR zu. Die Ziele für das gesamte Geschäftsjahr wurden bestätigt. Vodafone peilt weiterhin ein EBITDA von 14,4 bis 14,6 Mrd. EUR an.
Devisen
Schwächere Konjunkturdaten aus dem Euroraum u. gleichzeitig robuste US-Zahlen haben beim Euro zu Kursverlusten geführt.
Öl / Gold
Die Ölpreise wurden von steigenden Aktienmärkten und von einem Rückgang der US-Rohölreserven weiter angetrieben. Am Goldmarkt blieb es zur Wochenmitte weitgehend ruhig.