Zäh wie die gesamte Pandemie: Versicherer leiden, aber immer weniger - Commerzbank Kolumne
Das Jahresende bzw. die Zahlen zum Jahresabschluss werden es noch einmal zeigen: Auch schadenseitig ist die Pandemie für Versicherer noch nicht ausgestanden. So dürfte es für beide Sparten – Schaden- & Unfall(Rück)versicherung und Leben(Rück)versicherung – erneut deutliche Belastungen aus Covid-19 geben. Und drohende Absagen (Fußball-EM, Olympische Spiele) könnten für weitere Nachreservierungen in 2021 sorgen. So völlig entspannt wie zu Beginn der Krise vor einem Jahr sind Versicherer daher nicht mehr. Nicht immer waren Versicherungsverträge offenbar eindeutig im Hinblick auf den Ausschluss von Pandemie-Schäden. Streitfälle dürften öfter außergerichtlich beigelegt worden sein. Gerichtlich zumindest wurde vor allem in den USA sehr häufig zu Gunsten der Versicherer entschieden. Gleichwohl lässt der Ausblick hoffen. Neue Verträge exkludieren deutlicher als bisher oder versichern Auswirkungen einer Pandemie begrenzt zu Prämienaufschlägen. So gilt es, schadenseitig noch eine kleine Durststrecke zu überwinden, dann sieht es wieder freundlicher aus.
Anleihen
Australien: Zinsentscheidung Zentralbank, 4:30 Uhr
Euroraum: Bruttoinlandsprodukt (4. Quartal), 11 Uhr
Die Stimmung der Industrieunternehmen im Euroraum trübte sich im Januar angesichts verschärfter Corona-Beschränkungen ein. Der vom Marktforschungsinstitut IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex für die Industrie fiel im Vergleich zum Vormonat um 0,4 auf 54,8 Punkte, blieb damit aber über der Erstschätzung von 54,7 Punkten. Da die Länder Spanien und Italien keine Erstschätzung veröffentlichen, lagen deren Werte gestern im Fokus. So überraschte Italien positiv, denn hier stieg der Indikator kräftig von 52,8 auf 55,1 Punkte. In Spanien sank hingegen der Wert und signalisiert mit 49,3 Punkten wieder einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität. Enttäuschend lief es im deutschen Einzelhandel im Dezember. Dort brachen die Umsätze gegenüber November laut Statistischen Bundesamt um 9,6% ein. Ausschlaggebend hierfür war, dass die meisten Geschäfte einen Großteil des Monats schließen mussten. Auch eine kräftige Ausweitung des Internethandels konnte den Rückgang nicht ausgleichen. Besonders schlecht lief der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren, dessen Umsatz um 40% einbrach. Da die Geschäftsschließungen wohl noch einige Zeit anhalten werden, sind vorerst auch keine deutlich besseren Zahlen zu erwarten. Die deutsche Wirtschaft dürfte nach der annähernden Stagnation im Schlussquartal 2020 (BIP-Wachstum +0,1% Q/Q) im ersten Quartal dieses Jahres wohl deutlich geschrumpft sein. Wir rechnen derzeit mit einem Minus von knapp 2%. Die durch Privatanleger ausgelöste Silber-Hausse setzte sich auch in der neuen Woche zunächst fort. Lag der Preis am Donnerstag noch bei rund 25 US-Dollar je Feinunze, stieg er zwischenzeitlich auf über 30 USD an. Dies ist der höchste Stand seit fast acht Jahren. Am Nachmittag setzten jedoch Gewinnmitnahmen ein und der Preis sank auf rund 29 USD.
Aktien
Alibaba Group, Ergebnis Q3
Alphabet, Amazon, Amgen, Ergebnis Q1
BP, Ergebnis Q4
ExxonMobil, Pfizer, UPS, Ergebnis Q4
Siemens Energy, Ergebnis Q1
Das Auf und Ab an den internationalen Aktienbörsen setzt sich auch im Februar vorerst weiter fort. Nachdem zum Wochenschluss noch deutliche Kursverluste zu Buche standen, fand am Montag wieder eine Erholung statt. Einerseits erhofften sich die Anleger eine Verbesserung des schleppenden Impfverlaufs als auch ein behördliches Einschreiten beim Kräftemessen zwischen organisierten Kleinanlegern und professionellen Hedgefonds, das aktuell massive Kursturbulenzen bei Einzeltiteln zur Folge hat. Im Dax 30 standen die Titel der Immobilienkonzerne Deutsche Wohnen (+3,5%) und Vonovia (+2,5%) im Fokus, beflügelt durch die Branchenstudie einer Investmentbank. Dagegen verbuchten die Gesundheitstitel Fresenius (-1,9%) und FMC (-3,3%) deutlichere Abschläge. Im EUROSTOXX 50 hingegen führten die Titel von Philips (+3,5%), des Spezialisten für Gesundheits-Technologie, zusammen mit dem IT-Titel ASML die Performanceliste an. Auf Branchenebene setzten sich im Euroraum Informationstechnologie und Finanzdienstleister (je +2,4%) positiv in Szene. Einzig der Öl & Gas-Sektor (-0,4%) verzeichnete leichte Verluste. Auch an der Wall Street erholten sich die Indizes deutlich von den am Freitag erlittenen Verlusten. Hier rückten einerseits wieder die Topperformer des letzten Jahres, Gebrauchsgüter (+2,8%) und IT (+2,5%), in den Fokus, andererseits setzte auch die defensive Branche Immobilien (+2,3%) ihre relative Stärke aus der Vorwoche weiter fort. Da inzwischen Silber als neues Spekulationsziel erkoren wurde, standen die Aktien von Silberproduzenten im Mittelpunkt des Marktinteresses. Die asiatischen Börsen setzten heute Morgen die Erholung vom Wochenstart in der Breite weiter fort.