MSCI Japan-Index weist im Jahr 2020 eine Underperformance aus - Commerzbank

Der MSCI Japan-Index legte im Jahr 2020 um 12,2% zu. Damit erzielte er sowohl gegenüber dem MSCI Welt-Index (+14,3%) als auch gegenüber dem MSCI Developed Market-Index (+14,1%) eine Underperformance. Die Performance der beiden in Yen denominierten japanischen Leitindizes fiel im Jahr 2020 sehr unterschiedlich aus. Während der Topix lediglich um 4,8% kletterte, gewann der Nikkei 225-Index 16%. Letzterer profitierte vor allem von einem höheren Anteil an Technologiewerten, die 2020 weltweit am stärksten von der Coronakrise profitierten (u.a. Softbank, Nintendo). Somit stieg der Nikkei 225-Index auf den höchsten Stand seit fast 30 Jahren. Entscheidend für die sehr starke Kurserholung im Jahresverlauf 2020 waren die rekordhohen Ausgabenprogramme der Regierungen und Notenbanken rund um den Globus. Infolge von Pandemie-Hilfskrediten und verstärkten Wertpapierkäufen stieg die Bilanzsumme der japanischen Notenbank von März 2020 um rd. 20% auf 712 Billionen Yen, was 132% des aktuellen realen japanischen BIP entspricht. Darüber hinaus weitete die japanische Regierung ihren Haushalt um 71% auf 176 Billionen Yen aus. Japan profitierte auch von der raschen Konjunkturerholung in China. Fast ein Viertel der japanischen Exporte gehen mittlerweile nach China; dieser Anteil hat sich in zwei Jahrzehnten mehr als verdreifacht. Nach wie vor geben ausländische Investoren in Japan den Ton an. Sie halten rund 30% der Aktien und zeichnen für 70% des Handels verantwortlich. Trotz eines sehr starken Novembers, in dem ausländische Investoren für netto 3,1 Billionen Yen japanische Aktien kauften, flossen im Jahr 2020 netto 62 Mrd. USD aus japanischen Aktien und Terminkontrakten ab. Damit hält die Verkaufswelle seit 2015 an (in Summe: -134 Mrd. USD). Die Bewertung des Topix ist nach dem starken Kursanstieg mit einem KGV (2021) in Höhe von fast 17 nicht mehr als günstig einzustufen. Gewichtung von Japan daher weiterhin mit Neutral.
Anleihen
Deutschland: Arbeitsmarktdaten (Jan), 09:55 Uhr
Euroraum: Geldmenge M3/Kredite (Dez), 10:00 Uhr
USA: Private Einkommen/Ausgaben (Dez), 14:30 Uhr
Deutschland: BIP-Wachstum (Q4), heute
Angesichts der weiter wütenden Coronapandemie kamen gestern wieder Verunsicherungen unter den Investoren auf und die Risikoaversion stieg an. Die Staatsanleihen profitierten davon und waren gefragt. Die Stimmung drehte jedoch am Nachmittag. Per Saldo gingen erstklassige Staatsanleihen mit Kursverlusten aus dem Handel. In Deutschland ist die Inflationsrate von minus 0,3% im Dezember auf 1,0% J/J im Januar nach oben gesprungen. Angesichts der Normalisierung der Mehrwertsteuer, seit Jahresanfang gelten wieder die normalen Steuersätze von 7% bzw. 19%, kam das nicht ganz überraschend. Jedoch fiel der Anstieg größer als erwartet aus. Hinzu kam eine CO2-Abgabe. Seit 1. Januar werden Brennstoffe mit 25 Euro je Tonne CO2 belastet. Das treibt die Preise für Haushaltsenergie. Für Benzin musste zum Jahreswechsel gut 10% mehr bezahlt werden. Während in der ersten Jahreshälfte der Preisanstieg um 1,5% J/J pendeln dürfte, könnte sich die Inflationsrate im zweiten Halbjahr wegen Basiseffekten der temporären Mehrwertsteuersenkungen zeitweise sogar auf 3% erhöhen. In den USA hat sich das Wirtschaftswachstum im 4. Quartal auf 4% (nach 33% im 3. Quartal, beide auf Jahresrate hochgerechnet) verlangsamt. Die raschen Fortschritte bei den Corona-Impfungen, die hohen fiskalischen Hilfen, die niedrigen Zinsen sowie die angesammelten Ersparnisse der privaten Haushalte dürften die Konjunktur kräftig anschieben. In den USA werden pro Tag 1,2 Mio. Impfungen verabreicht. US-Präsident Biden plant zudem ein neues Ausgabenprogramm in Höhe von 1,9 Bio. US-Dollar, rund 9% des BIP. Wir rechnen 2021 mit einem Wachstum von 5% nach einem Rückgang von 3,5%.
Aktien
BBVA, Caterpillar, Chevron, Ericsson, Ergebnis Q4
H&M, SAP, Jahresergebnis (Details)
Siemens Gamesa, Ergebnis Q1
Die schwachen Vorgaben aus den USA vom Mittwoch und eine Reihe von nachbörslich veröffentlichten enttäuschenden Quartalsberichten einiger US-Technologiegiganten wie beispielsweise Tesla führten am Donnerstag an den europäischen Börsen zunächst zu Kursdruck. Somit setzte sich der Rückwärtsgang an den meisten Börsen zu Beginn des Handels fort, bevor dann aber erste Rückkäufe einsetzten, die die Verluste im Tagesverlauf deutlich eingrenzen konnten. Mit dem freundlichen Handelsbeginn an der Wallstreet drehten die meisten europäischen Leitindizes dann sogar wieder in Plus. Am Ende des Tages verbuchten die europäischen Leitindizes Gewinne von bis zu 1,2% (Italien; Schweizer SMI: -0,5%). Der Dax, der im Tagestief bei 13.310 Punkten und somit um fast 6% unter seinem Allzeithoch von 14.131 Punkten (8. Januar 2021) notierte, gewann 0,3%. Tagesgewinner war die Aktie von Infineon mit einem Aufschlag von 3,8%. Unter Druck standen zeitweise vor allem Werte aus der Automobilindustrie, die sich aber nachmittags größtenteils deutlich erholten. Die Aktie von Nokia (-13,3%) erlebte eine irrwitzige Berg- und Talfahrt bei sehr hohen Umsätzen und hoher Volatilität. Sie reihte sich damit ein in spekulative Exzesse um Aktien wie Varta, Gamestop oder BlackBerry, die jüngst von zahlreichen Kleinanlegern im Kampf gegen Hedgefonds „gepuscht“ wurden. In Europa waren v.a. Werte aus dem Baubereich gefragt (+1,6%; Tagesverlierer: Telekom, -2,2%). Die US-Börsen tendierten freundlicher. Der Dow Jones-Index gewann 1%. Auf Sektorenebene lagen Finanzwerte (+1,9%) vorne. Mehrere Handelsplattformen schränkten Käufe von Aktien wie Gamestop aufgrund spekulativer Exzesse ein. Die Börsen in Asien tendierten zum Wochenschluss aufgrundteigender Geldmarktzinsen in China schwächer.