Am Morgen: Apple, Siemens Energy, Philips und TSMC im Fokus - Nord LB
China ist 2020 nach Angaben der Vereinten Nationen der größte Empfänger von Auslandsdirektinvestitionen gewesen. Wie aus einem Bericht der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD) hervorgeht, flossen im vergangenen Jahr 163 (Vorjahr: 140) Mrd. US-$ in das Reich der Mitte. Die USA verzeichneten nur noch Zuflüsse von 134 Mrd. US-$, nachdem es im Jahr zuvor 251 Mrd. US-$ waren.
Die Erholung am deutschen Bau ist wegen des erneuten Lockdowns ins Stocken geraten. Inflationsbereinigt gingen im November 5,9% weniger Aufträge ein als im Vorjahresmonat, teilte das Stat. Bundesamt mit. Dies sei ein nominales Minus von 2,3% auf rund 6,9 Mrd. EUR, hieß es. Im Jahr 2021 will die Branche den Umsatz zumindest auf dem 2020er-Niveau halten.
Die Stimmung der Manager in Deutschland hat sich im Januar stärker eingetrübt als erwartet. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel auf 90,1 (Vormonat: 92,2) Zähler. "Die zweite Corona-Welle hat die Erholung der deutschen Wirtschaft vorläufig beendet", sagte Ifo-Präsident Fuest. Die aktuellen Daten zeigen eine weniger freundliche Stimmung in der deutschen Wirtschaft an. Der erneute Lockdown ist sicherlich ein belastender Faktor. In jedem Fall passen die akt. Zahlen zur Einschätzung, dass Q1 nicht einfach werden wird. Die Unternehmen in Deutschland setzen aber offenkundig auch weiterhin auf den Erfolg der Impfkampagne.
Rentenmarkt
Das deutlicher als erwartet eingetrübte Ifo-Geschäftsklima hat die Kurse der deutschen Staatsanleihen anziehen lassen. Negative Corona-Nachrichten sorgten am US-Staatsanleihenmarkt für leicht steigende Notierungen.
Aktienmarkt
Schwacher Wochenauftakt am deutschen Aktienmarkt: Ein schlechter als erwartet ausgefallener Ifo-Geschäftsklimaindex und die andauernden Corona-Sorgen haben den Anlegern die Stimmung vermiest. Während die Zykliker im DAX deutlich nachgaben, hielten sich die Tech-Werte annähernd stabil. DAX -1,66%, MDAX -0,77%, TecDAX -0,17%. Solide Quartalszahlen sorgten bei Siemens Energy für ein Plus von 3,0%. MTU waren mit -5,05% das DAX-Schlusslicht.
Während an den US-Börsen die Standardwerte leichte Einbußen verzeichneten und dabei unter den Corona-Sorgen litten, ging es für die Technologiewerte weiter aufwärts. Im Vorfeld der Quartalszahlen waren u.a. Apple (+2,77%) gesucht. Dow Jones -0,12%, S&P-500 +0,36%, Nasdaq Comp. +0,69%. Der Nikkei 225 tendierte mit 28.546 Punkten knapp 1% leichter.
Unternehmen
Siemens Energy hat nach vorläufigen Zahlen das erste Quartal positiv abgeschlossen. Wie der Energietechnik-Konzern mitteilte, lag das angepasste EBITA bei 243 (Vorjahr: -117) Mio. EUR. Der Umschwung war nach Unternehmensangaben vor allem auf Verbesserungen im operativen Bereich zurückzuführen, die die Kosten senkten. Der Umsatz erhöhte sich in Q1 des GJ (30.09.) um 2,6% auf 6,5 Mrd. EUR, der Auftragseingang hingegen brach um 26% auf 7,4 Mrd. EUR ein. Siemens Energy bekräftigte die Jahresziele eines um 2 bis 12% höheren Umsatzes.
Philips profitierte in Q4 von einer hohen Nachfrage nach Medizintechnikprodukten im Zuge der Corona-Pandemie. Bei einem Umsatz auf vergleichbarer Basis von 6 Mrd. EUR (+7%, nominal +1%) stieg das bereinigte operative Ergebnis um knapp 7% auf 1,14 Mrd. EUR. Vorstandschef van Houten erwartet für 2021 unverändert ein niedriges einstelliges Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis, da das Geschäft mit Produkten zur Covid-19- Versorgung abflauen dürfte.
Die aktuell schleppende Versorgung der Automobilhersteller mit Computerchips durch den taiwanesischen Halbleiterkonzern TSMC soll sich nach einer Intervention der deutschen und der taiwanesischen Regierung verbessern. TSMC habe der Regierung in Taipeh zugesagt, den Herstellungsprozess zu "optimieren", um ihn effizienter zu machen. Die Auto-Chip-Produktion solle priorisiert werden, wenn sich die Kapazität weiter erhöhen lasse, hieß es. Die Engpässe bei Computerchips sorgen dafür, dass immer mehr Autobauer die Produktion anhalten müssen.
Devisen
Der Euro litt unter den schwächeren Ifo-Geschäftsklimadaten aus Deutschland und tendierte leichter.
Öl / Gold
Spekulationen auf niedrigere Fördermengen des Iraks haben die Ölpreise zum Wochenstart anziehen lassen. Gold präsentierte sich erneut nur wenig verändert.