Am Morgen: BMW, Porsche und Sika im Fokus - Nord LB Kolumne
Die USA erheben im langjährigen Streit über Subventionen für die Flugzeugbauer Boeing und Airbus nach Angaben der zuständigen US-Behörde ab sofort neue Strafzölle. Sie betreffen Flugzeugteile und Weine aus Deutschland und Frankreich, den beiden wichtigsten Ländern für den europäischen Boeing-Rivalen Airbus. Früheren Angaben des US-Handelsbeauftragten zufolge werden auf Flugzeugteile zusätzlich 15% fällig, auf bestimmte Weine sogar 25%. Die EU hatte zuletzt ebenfalls neue Zölle in Kraft gesetzt. Durch den Wechsel im US-Präsidentenamt keimt Hoffnung, dass wieder Bewegung in den Dauerstreit kommt und der Konflikt damit gelöst werden könnte.
Die deutsche Bevölkerung ist 2020 erstmals seit 2011 nicht mehr gewachsen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, lag dies vor allem daran, dass die Zuwanderung geringer ausfiel. Ende 2020 lebten nach einer ersten Schätzung weitgehend unverändert 83,2 Millionen Menschen in der Bundesrepublik.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) erwartet für die heimische Wirtschaft im laufenden Jahr wieder ein Wachstum von 3,5%. „Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie ist groß, die wirtschaftliche Lage bleibt schwierig”, erklärte BDI-Chef Russwurm allerdings. Eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau sei deshalb in diesem Jahr noch nicht in Sicht. „Es sollte aber eine gute Chance geben, dass das dann im ersten Halbjahr 2022 gelingt.”
Rentenmarkt
Die Diskussion über eine Erhöhung der US-Staatsausgaben unter dem künftigen US-Präsidenten ließ erneut auch die Kurse deutscher Staatsanleihen leiden. US-Staatsanleihen konnten am Ende leicht zulegen. U.a. profitierten sie dabei von einer guten Nachfrage bei der Versteigerung der 10-jährigen Treasuries.
Aktienmarkt
Die Angst vor der neuen Coronavirus-Mutation und die damit verbundenen Sorgen vor einer erneuten Verlängerung des Lockdowns hat die Anleger am dt. Aktienmarkt vorsichtiger werden lassen. Am Ende war die Tendenz uneinheitlich. DAX -0,08%, MDAX +0,28%, TecDAX +0,06%.
An der Wall Street blieben die Ausschläge gering. Die Anleger warten auf die ersten Zahlen der neuen Berichtssaison, die am Freitag mit mehreren Großbanken beginnt. Dow Jones +0,19%, S&P-500 +0,04%, Nasdaq-Comp. +0,28%. Die weiter steigenden Ölpreise sorgten bei Chevron (+1,90%) und Exxon (+2,22%) für Kursgewinne. Der Nikkei 225 stieg um 1,04% auf 28.457 Zähler.
Unternehmen
BMW hat in Q4 dank einer steigenden Nachfrage in Asien und einer deutlichen Steigerung bei E-Fahrzeugen den Absatz in der Gruppe gegenüber dem Vorjahr um 3,2% auf 686.069 Einheiten ausgebaut. Im Gesamtjahr verkaufte BMW insgesamt 2,325 Millionen Autos und damit 8,4% weniger als vor Jahresfrist. Der Absatz an Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen konnte im Vergleich zum Vorjahr um 38,9% zulegen. BMW habe damit die CO2-Ziele in der EU übererfüllt, sagte BMW-Vertriebsvorstand Nota.
Auch Porsche hilft die wachsende Nachfrage in Asien, vor allem in China. Der Sportwagenbauer hat damit sogar den Nachfrageeinbruch durch die Corona-Krise in Europa und den USA weitgehend ausgeglichen. Mit 272.162 Fahrzeugen lag der Jahresabsatz 2020 nur 3% unter dem Vorjahresrekord. Auf das laufende Jahr schaue Porsche "voller Optimismus", erklärte Vertriebschef von Platen.
Der Schweizer Bauchemiekonzern Sika hat im vergangenen Jahr -trotz der teilweise eingeschränkten Bautätigkeit- bei den Erlösen nur einen leichten Rückgang auf 7,88 Mrd. CHF (-2,9%) hinnehmen müssen. Ohne negative Währungseinflüsse wäre der Umsatz um 3,4% gestiegen. Die Betriebsgewinn-Marge (EBIT) soll leicht anziehen und rund 14% erreichen. 2021 soll sie bei 15-18% liegen. Zudem will Sika bis 2023 jährlich um 6-8% in Lokalwährungen wachsen.
Devisen
Dank eines Schlussspurts hat sich der Euro am Dienstag etwas von den jüngsten Verlusten erholen können.
Öl / Gold
Nach dem ruhigen Wochenauftakt haben die Ölpreise am Berichtstag wieder Fahrt aufgenommen und dabei von der Hoffnung auf eine baldige konjunkturelle Besserung profitiert. Der Goldpreis konnte nicht an die Erholung des Vortages anschließen und hat marginal leichter geschlossen.