Am Morgen: AXA, Airbus und Boeing im Fokus - Nord LB Kolumne

Das Wachstum der chinesischen Industrie hat sich im Dezember fortgesetzt, ist aber gegenüber November leicht gefallen. Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) fiel auf 51,9 von 52,1 wie das nationale Statistikbüros NBS bekanntgab. Chinas Industriesektor konnte sich damit dank der überraschend starken Exporte zwar weiter von den Einbrüchen infolge des Coronavirus-Ausbruchs erholen, litt aber unter dennoch vor allem unter den erneuten Lockdown-Maßnahmen bei weltweiten Handelspartnern.
China kürzt 2021 die Zuwendungen für Elektroautos um 20%. Für Autos und Busse für den öffentlichen Sektor gibt es 10% weniger Zuschüsse. Subventionen und Steuernachlässe solle es aber auch 2022 noch geben. China erwartet, dass der Absatz der Fahrzeuge mit alternativen Antrieben 2021 auf 1,8 Millionen steigt, nach 1,3 Millionen in diesem Jahr. Der Staat will, dass 2025 rund 20% (2020: 5%) der verkauften Autos alternative Antriebe haben.
Die US-Regierung dreht im Streit über Subventionen für die Flugzeugbauer Airbus und Boeing wieder an der Zollschraube. Auf Einfuhren von Flugzeugbauteilen, bestimmte Weine sowie Cognacs und andere Brände aus Deutschland und Frankreich würden nun Abgaben erhoben, teilte das Büro des US-Handelsbeauftragten mit. Einzelheiten würden "in Kürze" bekanntgegeben. Die EU habe zuvor Zölle gegen die Vereinigten Staaten falsch berechnet, die nach einem Urteil der Welthandelsorganisation (WTO) vom September im laufenden Streit zulässig waren, hieß es.
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist überraschend die zweite Woche in Folge gefallen. Insgesamt stellten vorige Woche 787.000 (-19.000) Amerikaner einen Antrag auf staatliche Hilfe.
Rentenmarkt
Bei einem sehr umsatzarmen Geschäft gingen deutsche Staatsanleihen am letzten Handelstag des Jahres ohne große Veränderungen aus dem Handel. US-Staatsanleihen haben sich ebenfalls nur geringfügig bewegt. Auch hier hielten sich die Anleger zurück. Uneinheitlich ausgefallene Konjunkturdaten taten ein Übriges.
Aktienmarkt
Der deutsche Aktienmarkt hat am letzten Handelstag des turbulenten Jahres 2020 leicht nachgegeben. Dennoch konnten die Indizes trotz der Corona-bedingten Volatilität am Ende auf Jahressicht zulegen und dabei sogar neue Allzeit-Hochs erzielen. Während der DAX immerhin um 3,5% über seinem Vorjahreswert schloss, waren es beim MDAX gar 8,8%. DAX -0,31%, MDAX -0,38%, TecDAX -0,16%.
Die US-Börsen haben zum Jahresausklang noch einmal leichte Zugewinne verzeichnet. Die Investoren setzten dank weltweit angelaufener Corona-Impfungen für 2021 immer mehr auf eine Erholung der Konjunktur. Erste Länder haben nun auch den Impfstoff der britischen AstraZeneca zugelassen. 2020 hat der Dow Jones 6,6% zugelegt, für den breiteren S&P-500 ging es knapp 16% bergauf. Dow Jones +0,24%; S&P 500 +0,13%; Nasdaq Comp. +0,15%. Der japanische Aktienmarkt verabschiedete sich leichter aus dem Jahr. Der Nikkei-225 sank am letzten Handelstag um 0,45% auf 27.444 Punkte. Im Gesamtjahr legte er 16% zu. Das neue Jahr beginnt am japanischen Aktienmarkt etwas leichter bei 27.258,38 Punkten (-0,68%).
Unternehmen
Der französische Versicherer AXA verkauft für 165 Mio. EUR seine Geschäfte in Griechenland an den italienischen Konkurrenten Generali. Axa erwartet den Abschluss der Transaktion bis zum Ende des 2. Quartals 2021. Das Vorhaben sei Teil der Strategie zur Optimierung der Geschäfte und der Steigerung des Ertrags, hieß es.
Devisen
Ohne neue Impulse ging es für den Euro an Silvester leicht gen Süden. Die unerwartet gefallenen US-Arbeitslosenhilfe-Daten halfen dem US-$ am Nachmittag etwas.
Öl / Gold
Etwas stärker als erwartet gefallene US-Rohöllagerbestände haben den Ölpreisen nicht auf die Sprünge helfen können. Im Gegenteil: Die Preise sanken an Silvester leicht. Der Goldpreis tendierte zum Jahresschluss etwas freundlicher und blieb mit rund 1.880 US-$ je Feinunze locker über seiner technischen Unterstützung bei 1.860 US-$.