Am Morgen: Bayer, Lockheed Martin, Shell und Tele Columbus im Fokus - Nord LB Kolumne
Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich am Ende des Corona-Jahres etwas aufgehellt. Die Exporterwartungen der Industrie legten im Dezember auf plus 1,4 Punkte zu von minus 1,0 Zählern im Vormonat, wie das Ifo-Institut mitteilte. "Die deutsche Exportindustrie blickt verhalten auf das erste Quartal 2021", sagte Ifo-Präsident Fuest. "Noch zu viele Unsicherheiten, wie der ungeklärte Brexit, belasten den Ausblick." Mit großem Optimismus berichten mittlerweile die Hersteller elektrischer Ausrüstungen von ihrem Exportgeschäft. Auch im Maschinenbau und der Chemischen Industrie gehen die Unternehmen von steigenden Auslandsumsätzen aus.
Die japanische Regierung hat ungeachtet der hohen Staatsverschuldung einen Rekordhaushalt im Kampf gegen die Folgen der Corona-Krise geschnürt. Für das im April 2021 beginnende Haushaltsjahr sei ein Etat von 106,6 Bio. Yen (rund 845 Mrd. EUR) verabschiedet worden. Er sieht rekordhohe Ausgaben für Soziales und Verteidigung vor. Mehr als ein Drittel der Einnahmen sollen aus neuen Schulden stammen. Das Parlament muss den Plänen noch zustimmen.
In den USA wird nach langem Ringen der Weg für milliardenschwere Corona-Hilfen frei. Insgesamt werde das Konjunkturpaket rund 900 Mrd. USD betragen.
Rentenmarkt
Die Ausbreitung einer neuen Variante des Coronavirus in Großbritannien führte zu verstärkten Pandemie-Ängsten. Die Kurse deutscher Bundesanleihen zogen in diesem Umfeld an. US-Staatsanleihen haben anfängliche Kursgewinne nicht halten können u. sind nur wenig verändert aus dem Handel gegangen.
Aktienmarkt
Die Sorgen wegen der Coronavirus-Mutation haben den deutschen Aktienmarkt zum Wochenauftakt belastet. Hinzu kam, dass es auch bei den Brexit-Verhandlungen noch keine Fortschritte gab. DAX -2,82%, MDAX -1,77%, TecDAX 1,87%.
Die Kurse an den US-Börsen haben sich im Verlauf weitgehend von frühen Verlusten erholt. Damit hat die Einigung auf ein neues Konjunkturpaket die Abschläge wegen der neuen Coronavirus-Variante nahezu ausgeglichen. Dow Jones +0,12%; S&P 500 -0,39%; Nasdaq Comp. -0,10%. Die japanische Börse hat am Dienstag Kursverluste erlitten. Der Nikkei-225 sank um 1,04% auf 26.436 Punkte.
Unternehmen
Der Kabelnetzbetreiber Tele Columbus soll einen neuen Großaktionär bekommen. Eine Gesellschaft von Morgan Stanley Infrastructure Partners kündigte ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot zum Preis von 3,25 EUR je Aktie an. Tele Columbus und sein Ankeraktionär United Internet teilten mit, sie unterstützten die Transaktion.
Der US-Rüstungs- und Technologiekonzern Lockheed Martin baut mit dem Kauf des US-Raketentriebwerkherstellers Aerojet Rocketdyne sein Raumfahrtprogramm aus. Für rund 4,4 Mrd. USD übernehme Lockheed Martin das Unternehmen. Nach Unternehmensangaben fließen 56 USD pro Rocketdyne-Aktie.
Shell schreibt im kommenden Jahr weitere 4,5 Mrd. USD auf seine Öl- und Gasaktivitäten ab. Die Förderung werde durch den milden Winter in Europa und Stürme im Golf von Mexiko belastet, die Auslastung der Raffinerien leide unter der durch die Corona-Pandemie schwachen Nachfrage, hieß es.
Die Opel-Mutter PSA und Fiat Chrysler können sich zum viertgrößten Autobauer der Welt zusammenschließen. Die EU-Wettbewerbshüter gaben nach Zugeständnissen der Konzerne grünes Licht für die mehr als 30 Mrd. EUR schwere Fusion.
Bayer verkauft erneut eine Anlage an die chinesische WuXi Biologics. Die Anlage wolle ein deutsches Tochterunternehmen von WuXi zur Herstellung von Wirkstoffen für Covid-19-Impfstoffe sowie andere Biologika nutzen. Das Transaktionsvolumen beläuft sich auf etwa 150 Mio. EUR.
Devisen
Die Nachricht der Ausbreitung einer mutierten Variante des Corona-Virus in Großbritannien hat den Euro und das britische Pfund belastet.
Öl / Gold
Die Ölpreise litten unter der gestiegenen Unsicherheit angesichts einer neuen Variante des Coronavirus. Der Goldpreis konnte von der erneut aufgekommenen CoronaUnsicherheit nicht profitieren und hat sogar leicht nachgegeben.