Am Morgen: Conti, Delivery Hero, Facebook und Google im Fokus - Nord LB Kolumne
Japans Außenhandel konnte entgegen den Erwartungen von Analysten seinen Erholungskurs der vergangenen Monate nicht fortsetzen. Im November gingen die Ausfuhren gegenüber dem Vorjahr um 4,2% zurück. Im Oktober hatte die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt einen Rückgang von 0,2% verzeichnet. Die Importe fielen um 11,1%, verglichen mit einer mittleren Schätzung für einen Rückgang von 10,5%. Die Handelsbilanz belief sich auf einen Überschuss von 366,8 Mrd. Yen. Analysten hatten mit einem Überschuss von 529,8 Mrd. Yen gerechnet.
Die Wirtschaft in der Euro-Zone hat sich nach ihrem steilen Sinkflug in der Corona-Pandemie im Dezember wieder gefangen. Der Einkaufsmanagerindex, der Industrie und Dienstleister zusammenfasst, stieg überraschend stark um 4,5 Punkte auf 49,8 Zähler. Das Barometer ist damit wieder nahe an die Wachstumsschwelle herangerückt. Im November war es noch rasant bergab gegangen.
Die aktuellen Zahlen zu den US-Einzelhandelsumsätzen haben ganz eindeutig negativ überrascht Im Berichtsmonat November kam es nach noch vorläufigen Angaben zu einem ausgeprägten Rückgang um 1,1% M/M. Die Richtung der Bewegung hat nicht überrascht – der Umfang dagegen schon. Covid-19 lastet aktuell wieder eindeutig auf der US-Ökonomie.
Rentenmarkt
Die Kurse dt. Bundesanleihen sind nach überraschend guten Konjunkturdaten aus der Eurozone spürbar unter Druck geraten. US-Staatsanleihen blieben per Saldo weitgehend unverändert.
Aktienmarkt
Auch ein neuer trauriger Rekord bei den Corona-Todesfällen konnte die Anleger am dt. Aktienmarkt nicht aufhalten. Unter anderem haben die deutlich aufgehellte Unternehmensstimmung in der Euro-Zone und die anhaltenden Hoffnungen auf den baldigen Start der Corona-Impfung den Markt nach oben getrieben. DAX +1,52%, MDAX +0,77%, TecDAX +0,97%. Stark gefragt waren wieder einmal Delivery Hero, die an der DAX-Spitze gleich um 5,67% anzogen. Auch Bayer waren gesucht und verbesserten sich um 4,62%.
Die US-Börsen gingen uneinheitlich in den Feierabend. Impulse von der Fed-Sitzung kamen nicht. Die Währungshüter lassen ihre Geldpolitik erst einmal unverändert. Dow Jones -0,15%; S&P 500 +0,18%; Nasdaq Comp. +0,50%. Nikkei-225 leicht freundlicher bei 26.807 Punkten (+0,18%).
Unternehmen
Continental will sich stärker auf Zukunftstechnologien wie die Vernetzung von Fahrzeugen, autonomes Fahren und Software konzentrieren. Konzernchef Setzer nannte im Rahmen einer Präsentation seiner neuen Strategie mehrere solcher Technologiefelder, auf denen der Konzern künftig stärker wachsen will als die Konkurrenz. Gleichzeitig wolle der Automobilzulieferer die Erträge in Produktbereichen sichern, die sich in einem gesättigten Marktumfeld behaupten müssen. Die Portfoliostrategie umfasse auch mögliche Zu- und Verkäufe sowie Partnerschaften. Als strategische Mittelfristziele nannte Setzer ein jährliches organisches Wachstum zwischen 5 und 8% und eine bereinigte operative Marge (EBIT-Rendite) von rund 8 bis 11%. Über das bereits laufende Sparprogramm hinaus strebe Continental Produktivitätssteigerungen mithilfe einer stärkeren Automatisierung und Digitalisierung der Produktion an. Die Antriebssparte Vitesco solle wie geplant im kommenden Jahr abgespalten werden.
Anfang des Monats hatte Australien Pläne vorangetrieben, wonach Facebook und Google ihre Werbeeinnahmen mit Medien teilen sollen. Nun geht der Ärger für Facebook weiter: Australien verklagte den US-Konzern wegen des Sammelns von Nutzerinformationen ohne Einwilligung. Konkret wirft die australische Wettbewerbs- und Verbraucherschutzbehörde ACCC dem weltgrößten Internetnetzwerk vor, mit dem Schutz privater Daten zu werben, während insgeheim die Informationen genutzt würden, um Übernahmeziele ausfindig zu machen. Experten zufolge könnte es zur Abspaltung von Zukäufen kommen.
Devisen
Der Euro setzte seinen Aufwärtstrend fort. Rückenwind erhielt er durch neue Konjunkturdaten aus dem Währungsraum.
Öl / Gold
Unter Schwankungen hielten sich die Ölpreise in etwa auf dem Niveau des Vortages. Trotz der erhöhten Risikobereitschaft der Anleger konnte der Goldpreis anziehen. Er profitierte dabei auch vom schwächeren US-$.