SBF und der Brexit: Großbritannien-Pläne liegen auf Eis
Noch im April hat man bei SBF große Hoffnungen auf Großbritannien gesetzt. Man rechnete mit neuen Impulsen aus dem dortigen Geschäft, obwohl schon damals die Brexit-Szenarien keine unbekannten Größen waren. Inzwischen hat ein radikales Umdenken bei der im m:access notierten Gesellschaft deutlich. Das wird auf der virtuellen Münchner Kapitalmarkt Konferenz (MKK) klar.
SBF-Vorstand Rudolf Witt erklärt während seiner Präsentation auf der MKK, dass die Expansionspläne Richtung Großbritannien und USA nach hinten gerückt sind. Die USA sind aufgrund der Pandemie kaum noch zu bereisen. Großbritannien sieht Witt derzeit als Wundertüte an. Der Brexit drohe, in welcher Form auch immer. Für ihn ist dies ein Trauerspiel. Daher hat man die Pläne in beiden Ländern vorerst auf Eis gelegt, man will die Situation beobachten und abwarten.
Um dennoch zu wachsen, setzt man einen anderen Schwerpunkt: Zukäufe. Dabei liegt der Fokus auf Deutschland, hier schaut man sich entsprechend um. Anfang Oktober hat man bereits die Aktiva der insolventen Lunux erworben. Weitere Akquisitionen erscheinen nicht ausgeschlossen. Dabei sind vor allem gesunde Unternehmen interessant, bei denen die Nachfolge unklar ist.
Wie sehr SBF wachsen will, zeigt die Prognose. Machte man 2019 einen Umsatz von 17,2 Millionen Euro, sollen es 2020 21,6 Millionen Euro sein. 2021 werden 25 Millionen Euro angepeilt, perspektivisch soll es in Richtung 50 Millionen Euro gehen. Diese Marke ist nicht ohne Übernahmen und neue Standorte möglich.
Beim Ergebnis rechnet Witt auf längere Sicht mit einem Wert von 8,5 Millionen Euro. 2020 sollen es 3,4 Millionen Euro sein, die SBF-Prognose für 2021 liegt bei 4,3 Millionen Euro. Zum Vergleich: 2019 schaffte SBF ein Ergebnis von 3 Millionen Euro.