paragon kommt nicht entscheidend voran: Voltabox-Verkauf verschiebt sich auf 2021 - mindestens
Eigentlich wollte sich paragon längst von der zwischenzeitlich ungeliebten Tochtergesellschaft Voltabox getrennt haben. Doch nachdem sich der Verkauf schon länger verzögert hat, wird paragon die Mehrheit an Voltabox nicht mehr in diesem Jahr los. „paragon ist in der glücklichen Lage, die Werterholung der Voltabox-Aktie nach dem schwierigen Marktumfeld 2020 abwarten zu können”, heißt es am Donnerstag vonseiten des Unternehmens aus Delbrück. „Mit dem im Wesentlichen vom Voltabox-Vorstandsvorsitzenden Jürgen Pampel erdachten „Flow-Shape-Design” hat sich Voltabox erneut an die Spitze der technologischen Entwicklung der Batterie-Branche katapultiert", sagt paragon-Gründer Klaus Dieter Frers nun, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Voltabox AG.
Ob die Anleger an der Börse Frers die Freude abnehmen, darf bezweifelt werden, denn paragon schleppt Voltabox nun mit ins nächste Jahr. Immerhin konnte man nun eine Absichtserklärung mit Schweizer Investoren für ersten Teilverkauf des Voltabox-Aktienpakets unterzeichnen. Die Investoren wollen allerdings zunächst einmal nur 18 Prozent der Voltabox-Anteile übernehmen. Für die weiteren 32 Prozent sichern sich die namentlich nicht genannten Investoren eine Call-Option, sodass man die Beteiligung schrittweise über 29,9 Prozent auf 60 Prozent steigern könnte - wenn man die Option ausübt. Eine Put-Option für paragon existiert nicht.
In trockenen Tüchern ist selbst dieser Deal aber noch nicht. Bis Ende Januar 2021 will man einen Kaufvertrag unterschriftsreif haben, nun steht erst einmal eine Due-Diligence-Phase an.
„Durch die Aktienverkäufe an die Investoren und über die Börse könnte unser Ziel verwirklicht werden, paragon schrittweise zu entschulden und gleichzeitig auf das profitable automobile Kerngeschäft zu fokussieren”, sagt Frers am Donnerstag. „Nach der erfolgreichen Bewältigung der Corona-Herausforderung und dem absehbaren Umsetzen unseres Vorhabens bzgl. der Veräußerung von Voltabox sind wir nun klar auf Kurs für das Jahr 2021”, so der Manager. Für 2021 stellt paragon eine Umsatzanstieg von 125 Millionen Euro auf 140 Millionen Euro in Aussicht, die EBITDA-Marge soll von 8 Prozent bis 12 Prozent im laufenden Jahr auf 12 Prozent bis 15 Prozent im kommenden Jahr steigen.
Bei Voltabox setzt man derweil voll auf einen Erfolg des neuen „Flow-Shape-Design”, das an der Börse aber eher mit Enttäuschung aufgenommen wurde. „Wir führen aktuell zahlreiche interessante Gespräche mit namhaften Fahrzeugherstellern und Industrieunternehmen bezüglich der Technologie. Das bietet uns die Chance, stärker in den Automotive-Sektor vorzudringen”, so Jürgen Pampel, CEO der Voltabox AG.