Morphosys: Reihenweise Neuigkeiten
Von Morphosys kommt gleich eine ganze Reihe von Neuigkeiten - darunter die Neunmonatszahlen, aber auch News zu Tafasitamab und eine Lizenzvereinbarung. Letztere haben die Münchener mit der Cherry Biolabs GmbH vereinbart, einem Spin-off des Universitätsklinikums Würzburg. Im Rahmen der Vereinbarung sichert sich Morphosys die Rechte zur Nutzung der multispezifischen Hemibody-Technologie von Cherry Biolabs für sechs exklusive Zielmoleküle. Wie üblich bei solchen Vereinbarungen behalten die beteiligten Unternehmen die finanziellen Details für sich, es wurde Stillschweigen vereinbart.
„Die Lizenzvereinbarung mit Cherry Biolabs ist ein wichtiger Schritt zur Entwicklung neuer Therapien für Krebspatienten mit ungedecktem medizinischen Bedarf”, sagte Dr. Jean-Paul Kress, Vorstandsvorsitzender von MorphoSys. „Die überzeugende Erfolgsbilanz von MorphoSys in der Erforschung und Entwicklung von Antikörpern hat in Kombination mit der Hemibody-Technologie von Cherry Biolabs das Potenzial, unsere therapeutischen Behandlungsansätze erheblich auszuweiten und so das Leben von Patienten zu verbessern”, so Kress.
Zusammen mit Incyte und Xencor hat der TecDAX-notierte Konzern darüber hinaus eine klinische Kooperation vereinbart. Die Unternehmen wollen die Kombination von Tafasitamab, Plamotamab und Lenalidomid in der Behandlung von Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem diffusen grosszelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL), Erstlinien-DLBCL und rezidiviertem oder refraktärem follikulären Lymphom (FL) untersuchen. Geplant ist zunächst der Start einer klinischen Studie der Phase 1/2 mit der Kombination, weitere klinische Studien sind geplant. Auch hier werden keine konkreten finanziellen Details der Vereinbarungen von den Unternehmen vorgelegt. „Die Studien werden von Xencor gesponsert und finanziert und sollen in Nordamerika, Europa und im asiatisch-pazifischen Raum durchgeführt werden”, heißt es lediglich.
Morphosys meldet Neunmonats-Gewinn
Zahlen von Morphosys bekommen die Anleger dann aber doch noch - das Biotech-Unternehmen hat in der Nacht zum Donnerstag Neunmonatszahlen gemeldet. Den Umsatz haben die Süddeutschen in dem Zeitraum von 61 Millionen Euro auf 292 Millionen Euro gesteigert. Tantiemenzahlungen konnten in dem Zeitraum von 23 Millionen Euro auf 30,3 Millionen Euro gesteigert werden. Vor Zinsen und Steuern meldet Morphosys einen operativen Neunmonatsgewinn von 101,8 Millionen Euro nach zuvor 56,3 Millionen Euro. Je Morphosys Aktie wird das Ergebnis um 5,20 Euro verbessert und ein Gewinn von 3,53 Euro ausgewiesen. Die Anstiege gehen in erster Linie auf Kooperations- und Lizenzvereinbarung mit Incyte zurück.
Auf das dritte Quartal 2020 entfällt ein Umsatz von 22 Millionen Euro. Vor Zinsen und Steuern wird ein Quartalsverlust von 61,7 Millionen Euro gemeldet und ein Verlust je Morphosys Aktie von 2,00 Euro. Per Ende September weist das Biotech-Unternehmen eine Liquidität von mehr als 987 Millionen Euro aus.
Die Prognose für 2020 hat Morphosys Ende Oktober bereits angehoben. Die Süddeutschen prognostizieren einen Umsatz von 317 Millionen Euro bis 327 Millionen Euro. Vor Zinsen und Steuern soll das laufende Jahr mit einem Gewinn zwischen 10 Millionen Euro und 20 Millionen Euro abgeschlossen werden. In Forschung und Entwicklung wird die Gesellschaft einen Betrag zwischen 130 Millionen Euro und 140 Millionen Euro investieren. „Die aktualisierte Prognose berücksichtigt höhere Einnahmen aus Partnerschaften und Kooperationen sowie Tantiemen aus den Umsätzen von Tremfya, die am oberen Ende der Prognose erwartet werden. Darüber hinaus enthält sie nun auch Umsätze aus den Produktverkäufen von Monjuvi nach dessen Zulassung und anschließender Markteinführung in den USA”, so Morphosys.