Siemens Energy nach Milliarden-Verlust: Ein Schritt weg von der Kohle
Börsenneuling Siemens Energy hat am Dienstag Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2019/2020 vorgelegt. Der Siemens-Spinoff meldet einen Anstieg beim Auftragseingang von 33,7 Milliarden Euro auf 34 Milliarden Euro. Dagegen fiel der Umsatz von 28,8 Milliarden Euro auf 27,5 Milliarden Euro zurück. Auf angepasster Basis hat sich das EBITA von Siemens Energy um rund 2,6 Milliarden Euro auf einen Verlust von 1,54 Milliarden Euro verschlechtert. Unter dem Strich weist das Unternehmen für 2019/2020 ein Defizit von 1,86 Milliarden Euro aus nach 0,28 Milliarden Euro Gewinn im vorangegangenen Geschäftsjahr. Beim Free Cashflow vor Steuern meldet die Gesellschaft einen Rückgang von 1,16 Milliarden Euro auf 0,98 Milliarden Euro.
„Wir haben unsere Ziele für das Geschäftsjahr 2020 vollständig erreicht und bestätigen den Ausblick für das Geschäftsjahr 2021”, sagt Christian Bruch, Vorstandsvorsitzender der Siemens Energy AG. „In einem weiterhin schwierigen und unsicheren Marktumfeld hat Siemens Energy ein solides viertes Quartal abgeliefert. Sowohl auf Konzernebene als auch in den Segmenten Gas and Power und SGRE haben wir ein positives operatives Ergebnis vor Sondereffekten erzielt”, so Maria Ferraro, Finanzvorstand von Siemens Energy. „Wir machen weiterhin konsequent unsere Hausaufgaben und haben dabei vor allem die Verbesserung unserer Kostenpositionen und die Steigerung von Profitabilität und Cash Flow im Blick. Wir haben noch viel vor uns, aber wir sehen deutliche Fortschritte und sind auf dem richtigen Weg”, so Ferraro.
Für das laufende Geschäftsjahr 2020/2021 erwartet Siemens Energy ein Umsatzwachstum zwischen 2 Prozent und 12 Prozent bei einer angepassten EBITA-Marge vor Sondereffekten zwischen 3,5 Prozent und 5,5 Prozent auf Konzernebene.
Zudem kündigt das Unternehmen an, sich mit sofortiger Wirkung nicht mehr an neuen Ausschreibungen für ausschließlich mit Kohle befeuerte Kraftwerke zu beteiligen. „Die bereits bestehenden Verpflichtungen aus Kohlekraftwerksprojekten inklusive verbindlicher Angebote wird Siemens Energy noch erfüllen. Weitergeführt wird zudem das CO2-reduzierende Service- und Lösungsgeschäft, so etwa Projekte mit effizienter Kraft-Wärme-Kopplung”, so der Konzern.