SGL Carbon: Dreistelliger Millionenverlust für 2020 erwartet
SGL Carbon muss die mittelfristigen Planungen deutlich reduzieren und hohe Beträge abschreiben. Gegenüber der bisherigen Fünfjahresplanung zeichnen sich - unter anderem aufgrund der Corona-Pandemiefolgen - nach Angaben der Gesellschaft vom Freitag „bereits heute signifikante Abweichungen vor allem in den Marktsegmenten Automobil, Luftfahrt und Windenergie im Geschäftsbereich Composites - Fibers & Materials (CFM) ab”. Während die Windenergiesparte sich stärker als erwartet entwickelt, bleiben die Sparten Automobil und Luftfahrt hinter den bisherigen Erwartungen zurück.
Die Folgen sind ein Abschreibungsbedarf zwischen 80 Millionen Euro und 100 Millionen Euro sowie neue Kostenkürzungen. Die geplanten Einsparungen sollen im Vergleich zu 2019 bis 2023 ein Volumen von mehr als 100 Millionen Euro ausmachen. „Diese Einsparungen setzen sich zusammen aus einem geplanten sozialverträglichen Personalabbau von über 500 Mitarbeitern und umfangreichen Sachkosteneinsparungen vor allem in den Bereichen Reisekosten, Beraterkosten, externe Dienstleistungen”, kündigt SGL Carbon am Freitag an. Die Kosten der Restrukturierung sollen bei 40 Millionen Euro liegen, so das Unternehmen.
Das hat Folgen für die Prognose: 2020 wird das Unternehmen nach eigenen Angaben nun wohl einen Verlust zwischen 130 Millionen Euro und 150 Millionen Euro verbuchen. Bisher erwartete man einen niedrigen zweistelligen Millionenverlust.
Für das dritte Quartal nennt SGL Carbon einen Umsatz zwischen 220 Millionen Euro und 230 Millionen Euro bei einem bereinigten operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern von 13 Millionen Euro bis 15 Millionen Euro. Dies liege „im Rahmen der Einschätzung für das Gesamtjahr 2020”, heißt es von der Gesellschaft.