Deutsche Bank: Zahlen besser als befürchtet, Aktie verliert trotzdem
Zwar hat die Deutsche Bank am Mittwoch überraschend besser als befürchtete Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt. Doch aktuell kann die Aktie hiervon nicht profitieren. Mit 7,777 Euro notiert der DAX-Titel 1,68 Prozent im Minus zum Vortag, das Tagestief ist sogar bei 7,51 Euro notiert. Der von einigen erhoffte Angriff der Aktie auf wichtige charttechnische Hürden oberhalb von 8,35 Euro findet damit vorerst nicht statt.
Das dritte Quartal 2020 hat die Deutsche Bank mit einem Anstieg der Gesamterträge von 5,26 Milliarden Euro auf 5,94 Milliarden Euro abgeschlossen, vor allem auf die Entwicklung im Investmentbanking zurückzuführen. Für die Risikovorsorge im Kreditgeschäft musste der Finanzdienstleister 273 Millionen Euro aufwenden - deutlich mehr als die 175 Millionen Euro im Vorjahresquartal, eine Folge der Corona-Pandemie und ihrer Auswirkungen auf die Wirtschaft. Der Personalaufwand ist von 2,77 Milliarden Euro auf 2,66 Milliarden Euro gefallen und die Restrukturierungsaufwendungen beziffert die Deutsche Bank mit 185 Millionen Euro I Vergleich zu 224 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Vor Steuern weist der Bank-Konzern einen Quartalsgewinn von 482 Millionen Euro aus nach einem Verlust von 687 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich steigert die Deutsche Bank das Quartalsergbnis um rund 1,14 Milliarden Euro auf einen Gewinn von 309 Millionen Euro.
Man liege weiterhin im Plan, das Kostenziel von 19,5 Milliarden Euro für 2020 zu erreichen, so die Deutsche Bank am Mittwoch. „Im fünften Quartal unserer Transformation haben wir neben unserer Kostendisziplin auch gezeigt, dass wir Marktanteile gewinnen können. Unser fokussiertes Geschäftsmodell zahlt sich aus, und wir erwarten, dass sich ein erheblicher Teil unserer Ertragssteigerungen als nachhaltig erweisen wird. Dank unserer Bilanzstärke und der hohen Qualität unseres Risikomanagements können wir weiterhin unseren Kunden in schwierigen Zeiten zur Seite stehen und neue Geschäftschancen nutzen”, sagt Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank.