Epigenomics: Jetzt auch noch eine Verlustanzeige…
Die schlechten Nachrichten von Epigenomics reißen nicht ab. Nachdem der Darmkrebs-Bluttest des Unternehmens in den USA einen erneuten herben Rückschlag hinnehmen musste und heute Morgen der Ausstieg des viertgrößten Aktionärs dokumentiert wurde, meldet das Biotech-Unternehmen nun den Verlust von mehr als der Hälfte des Grundkapitals. „Für diese erwartete Entwicklung sind im Wesentlichen planmäßige operative Verluste verantwortlich”, so Epigenomics am Montag zur Verlustanzeige nach § 92 Abs. 1 AktG.
Im Gegensatz zu den Problemen des Unternehmens mit der staatlichen US-Krankenversicherung kommt die Verlustanzeige allerdings nicht komplett überraschend, sondern war die zu erwartende Folge der weiter anhaltenden operativen Verluste der Berliner, deren finanzielle Mittel nur noch wenige Monate reichen.
Nun wird gemäß Aktiengesetz eine außerordentliche Hauptversammlung bei Epigenomics fällig, deren Termin allerdings noch nicht feststeht. Man werde zu der Versammlung noch fristgerecht einladen, so Epigenomics. Dann dürften neben der Verlustanzeige auch Sanierungsschritte ein Thema sein. Man prüfe alle Finanzierungsoptionen, sagte Epigenomics-Chef Greg Hamilton kürzlich, nachdem man das US-Desaster melden musste, ohne allerdings ins Detail zu gehen. Ob die Investoren nach dem erneuten Rückschlag in den USA der Gesellschaft noch eine Chance geben und frisches Geld nachschießen, ist offen. Dass mit 683 Capital der viertgrößte Aktionär von Epigenomics nach den US-News förmlich aus der Aktie geflüchtet ist, ist jedenfalls nicht gerade ein positives Zeichen.