Lufthansa: Gibt es Notverkäufe?
Die Zahlen der Lufthansa sind weiter von der Pandemie und der Krise in der Luftfahrtbranche geprägt. Im dritten Quartal kommt die LH auf ein bereinigtes EBIT von -1,262 Milliarden Euro. Der Konsens hatte mit -1,432 Milliarden Euro gerechnet. Die Lufthansa verfügt Ende September über liquide Mittel von 10,1 Milliarden Euro. Die Nettofinanzverschuldung liegt bei 8,9 Milliarden Euro.
Für das Gesamtjahr gibt die Lufthansa weiter keine Prognose ab. In der aktuellen Situation ist dies nicht verwunderlich. Im laufenden Quartal wird man vermutlich höchstens 25 Prozent der letztjährigen Kapazitäten zur Verfügung stellen.
Für die Analysten von Independent Research ist es fraglich, ob bzw. wann die Lufthansa die Staatshilfen zurückzahlen kann. Je länger dies dauert, desto mehr kostet es. Daher kann man nicht ausschließen, dass sich die Lufthansa von einigen Bereichen trennt und diese verkauft. Die Experten sprechen von Notverkäufen des „Tafelsilbers“.
Sie bestätigen die Verkaufsempfehlung für die Aktien der Lufthansa. Das Kursziel für die LH-Papiere sehen die Analysten weiter bei 6,00 Euro.
Für 2020 erwarten sie einen Verlust je Aktie von 11,16 Euro. 2021 soll das Minus bei 0,77 Euro liegen. Eine Dividende dürfte es nicht geben.
Die Aktien der Lufthansa verlieren am Morgen 0,2 Prozent auf 8,204 Euro.