USA: Kräftiger Anstieg bei den Baugenehmigungen - Commerzbank Kolumne
Das billige Geld schiebt in den USA die Konjunktur an. Neben der Nachfrage nach Automobilien profitiert hiervon vor allem der Wohnungsbau. Der NAHB-Stimmungsindex erreicht immer neue Rekordniveaus. Die Wohnungsbaugenehmigungen legten im September um 5,2% zum Vormonat zu. Damit wurden so viele Anträge gestellt wie seit 2007 nicht mehr. Vor allem bei den Einfamilienhäusern zogen die Genehmigungen an (+7,8%). Auch bei den Baubeginnen erleben die Einfamilienhäuser Konjunktur: Während die Baubeginne insgesamt nahezu stagnierten (+1,9%), legten die Baubeginne von Einfamilienhäusern um +8,5% zu. Der Einbruch war bei den Einfamilienhäusern im Frühjahr besonders scharf.
Anleihen
Großbritannien: Verbraucherpreise (Sep), 8:00 Uhr
Spekulationen auf ein weiteres Hilfsprogramm in den USA – noch vor den Wahlen – dürften gestern für mehr Zuversicht gesorgt haben, denn es kam bei sicheren Papieren wie Bundesanleihen und US-Treasuries zu Kursverlusten. Die Sorgen vor weiteren Einschränkungen zur Eindämmung von COVID19 stützt das Kursniveau dieser Anleihen jedoch weiterhin. Der US-Dollar gab zum Euro weiter nach. In den USA war in den vergangenen Monaten die Nachfrage nach Immobilien hoch, daher war der Wohnungsbau eine wichtige Stütze der Konjunktur. Auch die gestern gemeldeten Daten zu den Bauanträgen und den Baubeginnen zeichneten ein insgesamt positives Bild. So stiegen die Baugenehmigungen im September kräftig um 5,2% auf annualisiert 1,55 Mio. an. Die Baubeginne hinken etwas hinterher und blieben zum Vormonat mit 1,41 Mio. praktisch unverändert (vgl. „Im Blickpunkt“). Am Montag wurden in China Detailergebnisse zum Wachstum im dritten Quartal veröffentlicht. Mit der Glaubwürdigkeit dieser Daten war es in der Vergangenheit nicht zum Besten bestellt. Für dieses Jahr hat die Regierung jedoch kein Wachstumsziel ausgegeben, sodass auch kein Ziel erreicht werden muss, was den Daten eine höhere Glaubwürdigkeit gibt. Zudem deckt sich die gemeldete Produktionsentwicklung auf sektoraler Ebene mit Konjunkturindikatoren, die eine größere Glaubwürdigkeit aufweisen. Im dritten Quartal legte vor allem die Produktion im verarbeitenden Gewerbe und die Bauproduktion deutlich zu (zusammen +6% zum Vorjahresquartal, zweites Quartal: +4,7%). Das Produktionsniveau liegt in diesen Bereichen somit bereits klar über dem Niveau vor Ausbruch der Pandemie. Auch der Dienstleistungsbereich holt auf – der Zuwachs betrug +4,3% nach 1,9% im Vorquartal. Vor allem die Produktion im Zweig „Beherbergung“ liegt aber noch unter dem Vorjahr.
Aktien
Ericsson, Iberdrola, Nestle jeweils Q3-Zahlen
Hannover Rück Investorentag (online)
Tesla Q3-Zahlen
Verizon Communications Q3-Zahlen
Für Verunsicherung sorgten am Dienstag die weiter zunehmenden Corona-Neuinfektionen in vielen Ländern sowie die Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen eines zweiten Lockdowns. Europas Aktienmärkte gerieten unter Druck. Minuszeichen waren keine Seltenheit, die sich durch die US-Vorgaben leicht reduzierten. Italien (+0,7%) und Spanien (+0,8%) stachen positiv hervor. Beim Dax 30 ging es im Handelsverlauf talwärts, er schloss 0,9% leichter bei gut 12700 Punkten. Gesucht war der Krisenverlierer MTU Aero Engines (+3,3%), Schlusslicht war Fresenius Medical Care (-5,5%). Im MDax (-0,4%) lagen Grenke (+5,9%) und ThyssenKrupp (+5,2%) vorn, TeamViewer (-8,4%) auf dem letzten Platz. Hier hat die Abgabe des Großaktionärs um gut 11% auf ca. 28% für je 42,25 € je Aktie zum Kurseinbruch (auf gut 42 EUR) geführt. Auch der Euro Stoxx 50 (-0,5%) und der breitere Stoxx Europe 600 (-0,4%). Besonders gesucht waren Immobilienwerte (+1,0%), Finanztitel und Versorger (je +0,8%). Beherrschendes Thema an den US-Börsen war das dringend benötigte Hilfspaket. Die Hoffnung auf baldigen Impfstoff bringt Biotechunternehmen Moderna, falls im November positive Zwischenergebnisse verkündet werden können. So erholten sich die US-Börsen leicht. Der Dow Jones legte 0,6% zu, der marktbreite S&P 500 um 0,5%, ebenso der Nasdaq 100 (+0,5%). Im S&P 500 belegten die Branchen Energie (+1,1%), Finanzwerte (+0,9%) und Immobilientitel (+0,8%) die vordersten Plätze. Asiens Börsen z.T. belastet durch fehlende Stimuli. Chinas Festlandaktien (CSI 300) um 0,9% schwächer, ebenso Südkorea. Dagegen konnte sich der Nikkei 225 behaupten (+0,1%). Heute dürfte sich der Dax nach den Verlusten stabilisieren.