Lufthansa: „In der Lage, auch weiteren Belastungen der Corona-Pandemie standzuhalten”
Vorläufigen Zahlen zufolge hat die Lufthansa im dritten Quartal vor Zinsen und Steuern einen Verlust von 1,26 Milliarden Euro verbucht. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum hat sich das operative Ergebnis damit um rund 2,56 Milliarden Euro verschlechtert. Die Corona-Krise hinterlässt hier ihre Spuren. „Dank einer Ausweitung des Flugplans in den Sommermonaten Juli und August und erheblicher Kostensenkungen konnten jedoch die Verluste gegenüber dem zweiten Quartal verringert werden”, meldet die Lufthansa am Dienstag. Auf Neunmonatsbasis weist der Konzern einen Verlust vor Zinsen und Steuern von 4,16 Milliarden Euro aus - im Vorjahreszeitraum hatte man noch 1,72 Milliarden Euro Gewinn erzielt.
Auch beim Adjusted Free Cash Flow hinterlassen die Pandemie-Folgen ihre Spuren. Rund 2,58 Milliarden Euro Minus sind in den ersten neun Monaten dieses Jahres aufgelaufen, 2019 waren es noch 685 Millionen Euro Plus auf Neunmonatsbasis. Allein 2,07 Milliarden Euro Minus gehen beim Adjusted Free Cash Flow auf das dritte Quartal 2020 zurück. „Auszahlungen für Corona-bedingte Flugausfälle in Höhe von 2,0 Milliarden Euro standen dabei im dritten Quartal vor allem Mittelzuflüsse aus der Ausweitung der Flugaktivitäten im Juli und August gegenüber. Der Konzern profitierte außerdem von einem strikten Working Capital-Management und der Verschiebung von Steuerzahlungen”, so das Unternehmen.
Die liquiden Mittel beziffert die Gesellschaft per Ende September auf mehr als 10 Milliarden Euro. „Darin enthalten sind noch nicht abgerufene Mittel aus den Stabilisierungspakten im Gesamtumfang von 9 Milliarden Euro aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Belgien. Hieraus stehen noch 6,3 Milliarden Euro zur Verfügung”, so das Unternehmen. Die Nettoverschuldung der Lufthansa ist zugleich von 6,66 Milliarden Euro auf 8,93 Milliarden Euro gestiegen.
Man sei in der Lage, auch weiteren Belastungen der Corona-Pandemie standzuhalten, heißt es vonseiten der Frankfurter am Dienstag. Die Gesellschaft geht angesichts der Pandemie-Lage von einer weiterhin niedrigen Nachfrage nach Flugreisen aus und will als Konsequenz hieraus im vierten Quartal 2020 maximal 25 Prozent der Vorjahreskapazität anbieten. Ziel sei es „sicherzustellen, dass der Flugbetrieb auch weiterhin einen positiven Cashbeitrag leistet”, so die Lufthansa, die ihre Kosten weiter senken will und an entsprechenden Programmen arbeitet.