Am Morgen: Danone, Hannover Rück, Metro und Philips im Fokus - Nord LB Kolumne
Die chinesische Wirtschaft ist in Q3 um 4,9% gegenüber dem Vorjahr gewachsen und hat damit die durchschnittlichen Erwartungen von Ökonomen, die mit einem Wachstum des BIP von deutlich über 5% gerechnet hatten, verfehlt. Auf Quartalsbasis stieg das BIP von Juli bis September um 2,7%. Damit erholt sich die chinesische Volkswirtschaft langsamer als erwartet von dem Corona-bedingten Einbruch.
Die japanischen Exporte sind im September weiter gefallen, allerdings mit einer verminderten Rate. Im Jahresvergleich gingen die Ausfuhren um 4,9% zurück, nachdem sie im August noch einen Rückgang in Höhe von 14,8% verzeichnet hatten. Volkswirte hatten mit besseren Zahlen gerechnet. Auch die Importe fielen im Jahresvergleich im September um 17,2%. Es wird erwartet, dass die Erholung der Wirtschaft nur langsam voranschreiten wird, da die Unternehmen angesichts der weltweit wieder steigenden Infektionszahlen weiterhin mit schwierigen globalen Bedingungen konfrontiert sind.
Rentenmarkt
Deutsche Staatsanleihen haben zwischenzeitliche Verluste wieder aufholen können und nur wenig verändert geschlossen. Mögliche Lockerungssignale durch die EZB im Falle einer Eintrübung der konjunkturellen Erholung konnten marginal stützen. US-Staatsanleihen waren am Montag weniger gesucht und gaben nach.
Aktienmarkt
Nach einem freundlichen Start legte der deutsche Aktienmarkt ab dem Mittag den Rückwärtsgang ein. Nur der MDAX stemmte sich gegen den Trend. Die Unsicherheit hinsichtlich der steigenden Corona-Neuinfektionen und das anhaltend zähe Ringen über ein zusätzliches US-Hilfspaket belasteten. DAX -0,42%, MDAX +0,18%, TecDAX -0,30%. Deutsche Bank-Aktien gewannen an der DAX-Spitze 1,72%, Delivery Hero büßten am Ende des Leitindex aufgrund von Gewinnmitnahmen 3,09% ein.
Die US-Börsen haben zum Wochenauftakt Verluste hinnehmen müssen. Das Gezerre zwischen den Parteien über ein zusätzliches US-Corona-Hilfspaket verunsicherte die Anleger ebenso wie die hohen Neuinfektionszahlen mit dem Virus. Dow Jones -1,44%, S&P 500 -1,63%, Nasdaq-Comp. -1,65%. Nikkei-225 aktuell leichter bei 23.543 Zählern (-0,54%).
Unternehmen
Die für das Deutschlandgeschäft zuständige Hannover Rück Tochter E+S Rückversicherung rechnet für 2021 mit insgesamt steigenden Preisen und verbesserten Konditionen in der Schaden-Rückversicherung im deutschen Markt. Die Nachfrage nach Rückversicherungsschutz durch finanzstarke Anbieter werde vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie weiter steigen, hieß es. Insgesamt geht die E+S Rück auch für 2021 von attraktiven Geschäftsopportunitäten in Deutschland aus.
Die Metro will den zweitgrößten portugiesischen Lebensmittellieferanten, Aviludo Group, übernehmen und damit ihr Engagement in Portugal stärken. Aviludo habe 2019 einen Nettoumsatz von 152 Mio. EUR erzielt. Das Unternehmen beliefert landesweit mehr als 13.500 Kunden mit Fokus auf unabhängige Gastronomen, Kantinen sowie Restaurantketten. Zu den finanziellen Details wurde Stillschweigen vereinbart. Die Akquisition steht unter dem Vorbehalt der Genehmigungen durch die zuständigen Behörden. Die Transaktion wird voraussichtlich in der ersten Hälfte des Kalenderjahres 2021 abgeschlossen sein, hieß es weiter.
Bei Danone ist der Umsatz im abgelaufenen Quartal auf vergleichbarer Basis um 2,5% auf 5,821 Mrd. EUR zurückgegangen. Als Grund nannte der Nahrungsmittel-Konzern u.a. den schwächelnden Absatz von Wasserflaschen.
Der niederländische Medizintechnikkonzern Philips profitierte in Q3 von der Corona-Krise. Die gestiegenen medizinischen Ausgaben sorgten für einen Anstieg der Erlöse auf 4,98 (4,70) Mrd. EUR. Der bereinigte Gewinn (adjusted EBITA) kletterte überproportional um 32% auf 769 Mio. EUR, teilte Philips mit. Beide Kennzahlen lagen über den durchschn. Prognosen der Analysten.
Devisen
Der Euro profitierte erneut von der Schwäche des US-$.
Öl / Gold
Die Ölpreise haben sich in einer engen Spanne bewegt und sind nur wenig verändert aus dem Handel gegangen. Der Goldpreis ist am Montag gestiegen. Seit Ende Sep. befindet sich der Preis des gelben Metalls in einem kurzfr. Aufwärtstrendkanal. Bei 1.930 US-$ finden sich allerdings Widerstände.