Weiterhin starkes Wachstum der mobilen Datennutzung erwartet - Commerzbank Kolumne
Die mobile Datennutzung schreitet weltweit unaufhörlich voran. Wachstumsraten von rund 25% p.a. werden bis 2025 im globalen Durchschnitt erwartet. Das bedeutet, dass jeder der erwarteten 6 Mrd. Nutzer dann rund 25 GB pro Monat verbrauchen wird und global insgesamt fünfmal mehr Daten konsumiert werden als noch 2019. Der dafür notwendige, kontinuierliche Ausbau der Netzinfrastruktur ist in vollem Gange. In einigen Ländern sind bereits 5G-Netze im (Test-) Betrieb. Bis 2025 sollen über 45% des mobilen Datenvolumens über 5G Netze übertragen werden.
Anleihen
China: Verbraucherpreise (Sep.), 03:30 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr
USA: Empire State Index (Okt.), 14:30 Uhr
Die Unsicherheit wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen bleibt hoch. So stieg die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland auf ein Rekordhoch von über 6.000. In vielen europäischen Ländern wurden die Maßnahmen schon verschärft. So ist es nicht verwunderlich, dass in diesem Umfeld sichere Anlagen gesucht waren. Erstklassige Staatsanleihen profitieren aber auch weiterhin von den Lockerungsspekulationen der EZB. Man setzt auf eine Vergrößerung des Kaufprogramms PEPP und eine Zinssenkung im nächsten Jahr. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen fiel gestern um gut 3 Bp. auf unter minus 0,58%, den tiefsten Stand seit Anfang Mai 2020. Die Spreads von Euro-Staatsanleihen ggü. Bundesanleihen stiegen gestern leicht an. Der Euro sackte kurzzeitig auf 1,1720 US-Dollar ab, stabilisierte sich aber im Tagesverlauf auf über 1,1740 US-Dollar. Auch in den USA tendierten die US-Treasuries freundlich, allerdings waren die Kursgewinne geringer als in Europa. Die US-Erzeugerpreise stiegen im September mit +0,4% M/M stärker an als erwartet. Die Inflationsrate für die Erzeugerpreise erhöhte sich damit von minus 0,2% auf +0,4% J/J deutlich an. Die Kernrate kletterte von 0,6% auf 1,2% J/J. Heute beginnt der wichtige EU-Gipfel, bei dem vor allem der Brexit auf der Tagesordnung steht. Vergangene Woche hatte der britische Premierminister Johnson gedroht, die Verhandlungen über einen gemeinsamen Binnenmarkt mit der EU abzubrechen, wenn bis zum 15. Oktober kein Durchbruch der Verhandlungen erkennbar ist. Bisher sind aber nur einige kleine Fortschritte gemacht worden. Das Pfund gab gestern erst deutlich nach. Nachdem Großbritannien aber signalisierte, die Handelsgespräche nicht umgehend abzubrechen, erholte sich das Pfund wieder.
Aktien
Hochtief, Ergebnis Q3
LVMH, Umsatz Q3
Rio Tinto, Q3 Operation Report
Roche, Neunmonatsumsatz
Morgan Stanley, Ergebnis Q3
Nachdem die Anleger an den europäischen Aktienmärkten noch recht optimistisch in die Handelswoche gestartet waren, blieben sie nun am zweiten Tage in Folge vergleichsweise vorsichtig. Angesichts der steigenden Covid-19-Neuinfektionen, der Hängepartie um das US-Konjunkturpaket sowie der immer näher heranrückenden US-Präsidentschaftswahlen steigt die Unsicherheit sukzessive an. Auch die bisher durchwachsenen Ergebnisse der beginnenden Berichtssaison – insbesondere die verhaltenen Ausblicke – bremsten die Kauflaune. In den deutschen Indizes konnten sich vor allem die Titel positiv abheben, die sich auch bisher als Gewinner der Pandemie ausgezeichnet hatten. Im Leitindex Dax 30 standen so die Aktien von Delivery Hero (+4,7%) an der Spitze der Performanceliste. Im MDax legten die Papiere von Hellofresh (+4,2%) und Teamviewer (+2,1%) überdurchschnittlich zu. Der EUROSTOXX 50 als Leitindex im Euroraum schloss letztendlich etwas schwächer. Die schwächste Entwicklung hatte dabei der Retailsektor (-1,1%), während hingegen die Grundstoffbranche (+1,1%) und Versorger (+0,8%) fester tendierten. An der Wall Street hatten die anfänglichen Gewinne nicht lange Bestand. Vor allem auf die Quartalsberichte aus dem Bankensektor folgten gemischte Reaktionen. Finanzminister Mnuchin sorgte für einen zusätzlichen Stimmungsdämpfer, da er eine Einigung auf ein neues CoronaKonjunkturpaket vor den Wahlen ausschloss. Am Ende des marktbreiten S&P 500 standen nach nicht überzeugenden Quartalsvorlagen die Aktien der beiden Großbanken Bank of America (-5,3%) und Wells Fargo (-6,0%). Im asiatischen Handel überwogen heute Morgen ebenfalls die Verluste.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Deutsche Telekom.