BASF Aktie: Milliardenverlust und dann auch noch Verkaufssignale…
Wie schon im Juni dreht die BASF Aktie auch diesmal in der Zone an der 58-Euro-Marke nach unten ab. Am 8. Juni hatte der DAX-Wert hier bei 58,40 Euro sein bisheriges Erholungshoch nach dem Corona-Crash erreicht, das in den letzten Tagen wieder angesteuert werden konnte. Doch mit Tageshochs bei 57,92 Euro am gestrigen Donnerstag und 57,76 Euro im heutigen Handel gelingt es dem Anteilschein des Chemie-Konzerns aus Ludwigshafen nicht, entscheidend über die charttechnische Hürde hinweg zu kommen - der Ausbruchsversuch scheitert deutlich. Dass BASFs Aktienkurs mittlerweile nur noch bei 55,44 Euro notiert und kurz zuvor bei 55,15 Euro das bisherige Tagestief erreicht hat, ist zum Teil auf diese charttechnische Entwicklung zurückzuführen. Der andere Teil sind Neuigkeiten, die das Unternehmen heute vorgelegt hat.
Vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal zufolge ist der Umsatz bei BASF von 14,6 Milliarden Euro auf 13,8 Milliarden Euro gefallen. Mit 681 Millionen Euro liegt der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern zwar höher, als Analysten es prognostiziert haben. Gegenüber dem Vorjahreswert von 1,06 Milliarden Euro ist der operative Gewinn aber deutlich gefallen. „Der Rückgang des EBIT vor Sondereinflüssen der BASF-Gruppe gegenüber dem 3. Quartal 2019 resultierte insbesondere aus den weiterhin schwachen Ergebnisbeiträgen der Upstream-Segmente Chemicals und Materials infolge eines anhaltend hohen Margendrucks”, so BASF zur Ergebnisentwicklung.
Wertberichtigungen und Restrukturierungsrückstellungen lassen das unbereingte EBIT von BASF auf einen Verlust von mehr als 2,6 Milliarden Euro fallen, eine Verschlechterung von knapp 4 Milliarden Euro gegenüber dem Wert aus dem Vorjahresquartal. Unter dem Strich fällt das Quartalsergebnis von BASF um mehr als 3 Milliarden Euro und liegt mit 2,1 Milliarden Euro im Minus - ist damit schlechter als von Experten erwartet ausgefallen.
Für das Gesamtjahr 2020 stellt BASF einen Umsatzrückgang in den Bereich zwischen 57 Milliarden Euro und 58 Milliarden Euro in Aussicht. Vor Zinsen und Steuern soll das bereinigte Ergebnis von 4,6 Milliarden Euro auf 3,0 Milliarden Euro bis 3,3 Milliarden Euro zurück gehen. „Neben dem Nachfragerückgang erwartet das Unternehmen einen anhaltenden Margendruck, insbesondere bei Basischemikalien, der durch Einsparungen von Fixkosten teilweise kompensiert wird”, so das Unternehmen am Freitagnachmittag.