Bayer: Zu hohe Erwartungen
Im laufenden Jahr will Bayer einen Umsatz von 43 Milliarden Euro bis 44 Milliarden Euro erwirtschaften. 2019 waren es 43,5 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA soll bei rund 12,1 Milliarden Euro (2019: 11,5 Milliarden Euro) liegen. Je Aktie soll es einen bereinigten Gewinn von 6,70 Euro bis 6,90 Euro (2019: 6,40 Euro) geben.
2021 soll der Umsatz auf dem Niveau von 2020 liegen. Das bereinigte Ergebnis soll die Zahlen von 2020 leicht unterschreiten. Im Agrarbereich wird man hohe Abschreibungen vornehmen müssen. Das wurde vor wenigen Tagen bekannt.
Am 25. Februar 2021 wird Bayer Zahlen für 2020 präsentieren. Dann soll es auch eine genauere Prognose für 2021 geben. Außerdem soll der mittelfristige Ausblick an jenem Tag aktualisiert werden.
Die Analysten der Nord LB lassen die jüngsten Entwicklungen in ihr Modell einfließen. Sie bestätigen die Kaufempfehlung für die Aktien von Bayer. Das Kursziel lag bisher bei 65,00 Euro. Es sinkt in der neuen Studie auf 60,00 Euro.
Die Pandemie und Währungseffekte sorgen für neue Schwierigkeiten im Agrarbereich. Dabei ist die Glyphosat-Problematik noch immer existent. Bayer will mit Sparmaßnahmen auf die Schwierigkeiten reagieren, Schulden sollen abgebaut werden, man will einen finanziellen Spielraum für Investitionen schaffen. Das kommt bei den Analysten gut an.
Der Kurs reagierte mit einem deutlichen Minus auf die Ankündigungen. Offenbar waren die Markterwartungen hinsichtlich der Gewinnentwicklung zu hoch.
Impulse könnte der Bayer-Kurs erhalten, sobald es positive Nachrichten zur Beilegung der Glyphosat-Thematik gibt.
Die Aktien von Bayer verlieren heute 0,5 Prozent auf 46,05 Euro.