Grenke: Aufsichtsrat demonstriert Vertrauen und kauft Aktien
Am frühen Donnerstagnachmittag kommen interessante Nachrichten von Grenke: Während sich mittlerweile neben der BaFin auch die Staatsanwaltschaft in Mannheim mit den Betrugs- und Manipulationsvorwürfen gegen das Unternehmen aus Baden-Baden beschäftigt, kommt ein Signal des Vertrauens aus dem Aufsichtsrat: Florian Schulte, seit 2010 Aufsichstrat bei dem MDAX-notierten Konzern, hat den Angaben der Gesellschaft zufolge gestern für mehr als 0,125 Millionen Euro Anteilscheine des Unternehmens erworben. Die Käufe erfolgten in diversen Tranchen zu einem Durchschnittspreis von 35,87 Euro über den XETRA-Handel.
Aktuell notiert die Grenke Aktie bei 34,44 Euro mit fast 29 Prozent im Plus, nachdem der Aktienkurs in den beiden Tagen zuvor von 54,96 Euro auf 25,90 Euro abgestürzt war und damit sogar deutlich unter das Corona-Crashtief bei 40,50 Euro gefallen war.
Von Seiten des Unternehmens gibt es weiterhin keine ausführliche Stellungnahme zu den Vorwürfen, die Viceroy Research gegen Grenke aufgebracht hatte - hinter Viceroy steht der Shortseller Fraser Perring, der bereits eine wichtige Rolle bei der Enthüllung des milliardenschweren Bilanzskandals bei Steinhoff spielte und früh vor der Bilanzaktobatik bei Wirecard warnte, die letztlich in die Insolvenz des ehemaligen DAX-Konzerns mündete. Perring ist short in der Grenke Aktie.
Am Freitag will Grenke allerdings in einer Konferenz ausführlich zu den Vorwürfen Stellung nehmen. Schon heute soll ein Statement des Konzergründers und derzeitigen stellvertretenden Grenke-Aufsichtsratschefs Wolfgang Grenke vorgelegt werden, dem unlauteres Geschäftsgebaren zu Lasten der anderen Grenke Aktionäre vorgeworfen wird.