ProCredit Holding denkt über Dividende nach
2019 machte die ProCredit Holding einen Gewinn von mehr als 54 Millionen Euro. Traditionell schüttet die Gesellschaft davon rund ein Drittel als Dividende aus. In diesem Jahr gibt es jedoch die Vorgaben von EZB und BaFin zumindest bis Oktober keine Dividende für 2019 auszuzahlen. So soll in Pandemie-Zeiten die Liquidität geschützt werden. Daran hat sich ProCredit gehalten. Die Hauptversammlung im Frühjahr hat entsprechend nicht über eine Ausschüttung entschieden.
Vom Tisch ist das Thema aber nicht, wie heute auf der Zürcher Kapitalmarkt Konferenz (ZKK) von GBC zu hören ist. Dort wird deutlich, dass die Bank das Gespräch mit den Behörden sucht. Man sieht sich durchaus in der Lage, eine Dividende zu zahlen. Die harte Kernkapitalquote liegt bei mehr als 14 Prozent, auch 2020 wächst man trotz Krise.
Entsprechend steht einer Ausschüttung aus Sicht der Gesellschaft nichts im Wege. Wenn man die Tradition fortsetzt, könnte die Dividende ungefähr auf Höhe der zuletzt gezahlten 0,30 Euro je Aktie liegen. Falls alles gut läuft, will ProCredit daher im vierten Quartal zu einer außerordentlichen Hauptversammlung laden. Dort sollen die Aktionäre dann über eine Dividende entscheiden.
Aufgrund des guten Geschäfts im Sommer rechnet die Holding damit, das Kreditvolumen 2020 um 8 Prozent bis 10 Prozent zu steigern. Damit kehrt wieder ein größerer Optimismus bei den Frankfurtern ein, die vor allem in Ost- und Südosteuropa engagiert sind. Mittelfristig soll das Volumen jährlich um 10 Prozent zulegen.