Am Morgen: Drägerwerk, Fraport, Oracle und VW im Fokus - Nord LB Kolumne
Die Teuerungsrate in Deutschland blieb auch im August niedrig. Die Verbraucherpreise verharrten auf dem Niveau des Vorjahresmonats, u.a. auch wegen der Mehrwertsteuersenkung. Damit bestätigte das Statistische Bundesamt eine frühere Schätzung. Im Juli war die Inflation wegen der Steuererleichterung um 0,1% gefallen. Die Wirtschaft in Großbritannien ist nach dem Einbruch in der ersten Jahreshälfte im Juli gestiegen. Das BIP wuchs um 6,6% zum Vormonat, wie das britische Statistikamt mitteilte. Trotz nunmehr drei Wachstumsmonaten in Folge liegt die Wirtschaftsleistung noch immer 11,7% unter dem Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie in dem Land. Nach Prognose der britischen Notenbank wird das BIP in diesem Jahr insgesamt um 9,5% fallen, 2021 wird mit einem Wachstum von 9% gerechnet. Die US-Verbraucherpreise sind im August mit +1,3% zum Vorjahr marginal stärker gestiegen als erwartet. Die Kernrate stieg mit 1,7% ebenfalls etwas mehr als prognostiziert.
Rentenmarkt
Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben zum Wochenausklang angezogen. US-Staatsanleihen zeigten sich nur marginal verändert. Die am Berichtstag veröffentlichten Verbraucherpreise sendeten keine neuen Signale.
Aktienmarkt
Der deutsche Aktienmarkt hat zum Wochenausklang insgesamt etwas leichter geschlossen. DAX -0,05%, MDAX -0,49%, TecDAX -0,17%. Deutsche Börse führten den DAX mit einem Plus von 1,76% an. Die Musik spielte aber dann doch in der zweiten Reihe. Hier verloren die Aktien von Knorr-Bremse nach einem Anteilsverkauf von Großaktionär Thiele 6,98%. Fraport büßten 4,06% ein; auch der August brachte noch keine klare Verbesserung bei den Passagierzahlen. An der Wall Street gab es vor dem Wochenende keine klare Tendenz. Während Technologiewerte Verluste verzeichneten, ging es am breiten Markt leicht nach oben. Dow Jones +0,48%; S&P 500 +0,05%; Nasdaq Comp. -0,60%. Der japanische Aktienmarkt startet etwas freundlicher in die neue Woche: Nikkei 225 akt. bei 23.536 Punkten (+0,55%).
Unternehmen
Drägerwerk wird über die bereits gelieferten 1.557 Beatmungsgeräte für Covid-19-Patienten in der Bundesrepublik keine weiteren Geräte mehr liefern. Ursprünglich war der Bezug von 10.000 Geräten mit der Bundesregierung vereinbart worden. Die Kosten für die bereitgestellte Fertigungskapazität für die ursprünglich geplante Stückzahl übernehme der Bund, hieß es. Durch die freiwerdenden Kapazitäten sei Dräger in der Lage, andere Länder zu beliefern. Die Jahresprognose eines währungsbereinigten Umsatzwachstums von 14-22% bleibt unverändert.
Der Frankfurter Flughafen verzeichnete im August beim Passagieraufkommen ein Minus von 78,2% (Juli: -80,9%) im Vergleich zum Vorjahr. Lediglich 1,5 Mio. Fluggäste starteten vom größten deutschen Flughafen. Damit hat sich dank der Urlaubssaison zumindest der leicht positive Trend fortgesetzt, teilte der Betreiber Fraport mit. Im Sept. hätten sich allerdings bereits die ersten negativen Auswirkungen der Quarantäne-Anordnung für Reiserückkehrer aus Risikogebieten gezeigt, hieß es.
Der Lkw- und Bus-Hersteller MAN verschärft seinen Sparkurs. In den nächsten Jahren sollen bis zu 9500 Stellen wegfallen. Die MAN-Vorstände hätten eine grundlegende Neuausrichtung entschieden, teilte die VW-Nutzfahrzeugtochter Traton mit. Durch das Sparpaket will MAN 1,8 Mrd. EUR einsparen.
Die verstärkte Homeoffice-Tätigkeit in der Corona-Pandemie hat Oracle im abgelaufenen Quartal besonders bei den Cloud-Dienstleistungen wachsen lassen. Die Erlöse verbesserten sich um 1,6% auf 9,37 Mrd. US-$. Der Nettogewinn kletterte auf 2,25 (2,14) Mrd. US-$.
Devisen
Der Euro hat trotz der Aussagen von EZB-Chefvolkswirt Lane, der vor den Folgen einer starken Gemeinschaftswährung für Wachstum und Inflation gewarnt hatte, ein wenig zugelegt.
Öl / Gold
Am Ölmarkt blieb es am Freitag weitgehend ruhig. Die Veränderungen hielten sich in engen Grenzen. Auch der Goldpreis veränderte sich nur wenig. Seit rund einem Monat bewegt sich das gelbe Metall in einer Bandbreite von ca. 100 US-$ seitwärts.