3U Holding: Der weclapp-Börsengang ist immer ein Thema

Wenn man einen Verantwortlichen von 3U Holding trifft, dann dreht sich das Gespräch früher oder später fast immer auch um die Tochter weclapp und den geplanten Börsengang. Auf der virtuellen Herbstkonferenz von Equity Forum war dies nicht anders.
Am Anfang der Pandemie war man bei weclapp besorgt, Kunden zu verlieren und bei den Neukunden zu schwächeln. Der Mittelstand stellt viele Kunden der Gesellschaft, hier fürchtete man eine Pleitewelle. War das Neukundengeschäft an der Wende vom ersten zum zweiten Quartal dann auch tatsächlich verhaltener, so hat sich dies mit dem Ende des zweiten Quartals wieder erledigt. Es geht in die Richtung, die sich die Unternehmenslenker vorstellen. Ende Juli hatte weclapp mehr als 3.100 Kunden, bis zum Jahresende könnte die Zahl auf 3.300 ansteigen. Der Umsatz der Tochter könnte im Gesamtjahr auf 7 Millionen Euro kommen, die EBITDA-Marge dann mehr als 25 Prozent erreichen.
Um das große Ziel am Horizont aber zu schaffen, muss weclapp weiter wachsen. Ein Börsengang ist erst dann wirklich sinnvoll, wenn man den Umsatz auf 20 Millionen Euro gesteigert hat. Um hier schneller voranzukommen, hat man sich einen oder zwei Zukäufe auf die Fahnen geschrieben. Doch dies ist in diesen Tagen nicht ganz so einfach.
Man arbeitet daran, doch manches klappt nicht so wie erhofft. Zwar treibt man die Pläne mit allen Mitteln voran, doch immer wieder scheitert man aus den verschiedensten Gründen. Gespräche verlaufen im Sand, Preisvorstellungen sind unvereinbar, irgendetwas passt nicht. Wann letztlich die erhoffte Akquisition – ob in Deutschland oder im Ausland - zustande kommt, ist derzeit offen.
Bezahlen möchte weclapp eine solche Akquisition gerne in cash. Man traut sich zu, ein Unternehmen mit einem Umsatz von 10 Millionen Euro mit den Mitteln aus der Kasse zu bezahlen. Doch auch ein teilweises Bezahlen mit weclapp-Aktien ist eine Option. So würde man die Alteigentümer stärker an die Gesellschaft binden.
Erst wenn all dies erfolgreich absolviert wurde und weclapp die entsprechende Börsenreife hat - dann kann man auch konkreter ein Datum für einen Börsengang anpeilen. Hier hat man ambitionierte Ziele bei der Marktbewertung. Bei einem Umsatz von 20 Millionen Euro hofft man, dass die Bewertung des Unternehmens bei bis zu 300 Millionen liegen wird. Verwiesen wird bei diesem Rechenbeispiel auf die Peer Group. Ob es letztlich so hoch geht, dürfte auch von der dann vorherrschenden Marktverfassung abhängen. Irgendwann in 2021 oder später...