BioNTech und Pfizer: Die heiße Phase für den COVID-19 Impfstoff beginnt - viel frisches Geld für die Mainzer
BioNTech und Pfizer halten Wort: Man wollte noch im Juli mit der abschließenden klinischen Testphase für einen Impfstoffkandidaten gegen das Virus Sars-CoV-2 beginnen - den Erreger der seit Monaten weltweit grassierenden COVID-19 Pandemie. Nun ist es soweit. Basierend auf den Daten der klinischen Sttudien in der Phase 1/2 in Europa und den USA hat das Duo einen Led-Kandidaten für die anstehende umfangreiche Studie ausgewählt.
Im Rahmen der Studie werden die bis zu 30.000 Probanden im Alter von 18 bis 85 Jahren den Impfstoffkandidaten BNT162b2 zwei Mal mit einer Dosierung von je 30 µg verabreicht bekommen. „Diese Entscheidung spiegelt unser primäres Ziel wider, so schnell wie möglich einen gut verträglichen und hochwirksamen Impfstoff auf den Markt zu bringen, während wir unsere anderen Impfstoffkandidaten als Teil eines differenzierten COVID-19-Impfstoffportfolios weiter evaluieren werden”, sagt BioNTech-Chef Ugur Sahin zu den anstehenden Arbeiten- Die Studie ist in den USA bereits angelaufen und soll weltweit ausgerollt werden, 120 Testzentren sollen sich beteiligen. Regionen mit hohem SARS-CoV-2-Übertragungsrisiko sollen in die Studie eingeschlossen werden. So will man untersuchen, ob der Impfstoffkandidat BNT162b2 eine COVID-19-Infektion erfolgreich verhindert, kündigt das Mainzer Biotech-Unternehmen an. „Das Studienprotokoll der Phase 2/3 folgt allen Anforderungen der FDA zum klinischen Studiendesign für COVID-19-Impfstoffstudien”, so Kathrin U. Jansen, Senior Vice President und Head of Vaccine Research & Development bei BioNTechs Entwicklungspartner Pfizer.
Nun soll es schnell gehen: „Bei Erfolg der Studie planen Pfizer und BioNTech weiterhin, bereits im Oktober 2020 das Zulassungsverfahren zu beantragen und im Falle einer behördlichen Genehmigung oder Zulassung weltweit bis zu 100 Millionen Impfstoffdosen bis Ende 2020 sowie potenziell über 1,3 Milliarden Impfstoffdosen bis Ende 2021 bereitzustellen”, teilt BioNTech in der Nacht zum Dienstag mit.
Es ist nicht die einzige gute Nachricht aus Mainz: BioNTech hat zudem die jüngst angekündigte Kapitalerhöhung abgeschlossen. Durch die Ausgabe von neuen American Depositary Shares zu einem Ausgabepreis von jeweils 93 Dollar hat die Biotech-Company einen Emissionserlös von 512 Millionen Dollar erzielt. „Darüber hinaus hat ein bestehender Aktionär den Emissionsbanken im Zusammenhang mit dem Zeichnungsangebot eine 30-tägige Option zum Erwerb von weiteren 825.000 ADSs zum selben Emissionspreis eingeräumt, die bislang aber noch nicht ausgeübt wurde”, so das Unternehmen. Aus dieser Platzierung würden keine Gelder an die Gesellschaft fließen.
„Mit dem Erlös aus dieser Finanzierung haben wir unsere Position für die Umsetzung unserer Strategie gestärkt, eine diversifizierte Pipeline neuartiger Immuntherapien auf den Markt zu bringen, darunter mehrere Produktkandidaten im Bereich Onkologie und Infektionskrankheiten. Wir freuen uns, die Investorengemeinschaft über unsere weiteren Fortschritte auf dem Laufenden zu halten”, sagt Ryan Richardson, Chief Strategy Officer von BioNTech.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: BioNTech.