Rheinmetall muss 300 Millionen Euro abschreiben - Quartalszahlen über Erwartungen
Rheinmetall meldet Abschreibungen in Höhe von 300 Millionen Euro, die man in der Bilanz für das zweite Quartal verbuchen wird. „Sie entfallen nahezu ausschließlich auf die Automotive-Division Hardparts”, so das Unternehmen zu den Wertberichtigungen, die ihre Basis in den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie haben. Diese haben zu „drastisch reduzierten Produktionsvolumen der internationalen Automobilindustrie im Jahr 2020” geführt, so Rheinmetall. Hinzu komme, dass Expertenschätzungen „von einer auch mittelfristig deutlich geringeren Wachstumsdynamik bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen ausgehen”, so das Düsseldorfer Unternehmen am Montag.
Und es gibt weitere Belastungen: In der Automotive-Sparte prüfe man nun strategische Optionen, wie es heißt, und werde in diesem Zusammenhang im dritten Quartal Rückstellungen in Höhe von 40 Millionen Euro für Restrukturierungen bilden. Zahlungswirksam sollen diese von 2020 bis 2022 werden.
Die Zahlen für das zweite Quartal seien bei wichtigen Kennzahlen besser als erwartet ausgefallen, so Rheinmetall heute. Man könne „die aktuellen durchschnittlichen Analystenschätzungen für die Entwicklung des Konzernumsatzes und für das operative Ergebnis übertreffen”. Vorläufigen Zahlen zufolge ist Rheinmetalls Umsatz im zweiten Quartal 2020 von 1,47 Milliarden Euro auf knapp 1,24 Milliarden Euro gefallen. Operativ sei ein Quartalsgewinn von 36 Millionen Euro erzielt worden gegenüber 110 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Während die Automotive-Sparte operativ einen Ergebnisrückgang um 104 Millionen Euro verzeichnete, konnte das Unternehmen in der Rüstungssparte den operativen Gewinn um 33 Millionen Euro steigern.