Aurelius: Die Frage nach den Shortsellern
Der Kurs von Aurelius hat unter der Krise stark gelitten. Rund um die Karnevalstage, als in Deutschland die Pandemie noch kein Thema war, notierte die Aktie bei mehr als 30 Euro. Mitte März lag der Kurs nur noch bei 12,75 Euro. Von diesem Tief hat man sich bis jetzt – im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen – nicht erholen können. Zuletzt werden um die 14 Euro für die Papiere der Beteiligungsgesellschaft gezahlt. Dieser Kurs liegt deutlich unter dem NAV, der Ende 2019 bei rund 36 Euro stand.
Corona hat auf Aurelius kurzfristig einen klar negativen Einfluss. Die Nachfrageproblematik ist allgegenwärtig. Aurelius will die Liquidität schonen. Auch werden staatliche Hilfsprogramme genutzt.
Langfristig bieten sich hingegen Chancen für die Gesellschaft. Das macht IR-Chefin Anke Banaschewski auf einer virtuellen m:access Konferenz der Börse München deutlich. Die aktuellen Verwerfungen am Markt führen dazu, dass Aurelius interessante Übernahmekandidaten finden dürfte. Nach der Sommerpause wird man sich damit näher beschäftigen.
Banaschewski schließt nicht aus, dass noch in diesem Jahr weitere Transaktionen abgeschlossen werden. Es scheint sogar recht wahrscheinlich zu sein. Bisher gab es 2020 vier Transaktionen bei Aurelius. Traditionell liegt die jährliche Zahl der Transaktionen zwischen vier und sieben. In diesem Jahr dürfte mindestens das obere Ende der Spanne erreicht werden.
In der Fragerunde nach der Präsentation von Anke Banaschewski geht es auch um die Probleme mit Shortsellern. Spätestens seit Wirecard ist dieses Thema erneut in aller Munde. Aber auch Aurelius hat in der Vergangenheit darunter gelitten. Auf Nachfrage unserer Redaktion macht Banaschewski jedoch deutlich, dass es momentan keine Anzeichen für eine Shortseller-Attacke auf Aurelius gebe. Aus ihrer Sicht sei dies beim aktuell niedrigen Kurs für Shortseller sowieso nicht sonderlich attraktiv.
Die Frage eines Investors nach der Dividende bleibt hingegen unbeantwortet. Die IR-Chefin kann nicht sagen, wie sich diese entwickeln wird. Dazu ist es noch zu früh. Alles hängt davon ab, wie sich die Wirtschaft in nächster Zeit präsentieren wird.