Wirecard: Die nächsten Pleiten - Insolvenzgeld für drei Monate gesichert
Wirecard hatte im Rahmen des Insolvenzantrags für die börsennotierte Muttergesellschaft bereits angekündigt, dass man prüfe, ob auch weitere Tochtergesellschaften Insolvenz anmelden müssen. Nun hat es sechs Konzerntöchter getroffen, wie Insolvenzverwalter Michael Jaffé am Donnerstagnachmittag bestätigt. „Die Wirecard Technologies GmbH, die Wirecard Issuing Technologies GmbH, die Wirecard Service Technologies GmbH, die Wirecard Acceptance Technologies GmbH, die Wirecard Sales International Holding GmbH und die Wirecard Global Sales GmbH haben jeweils beim zuständigen Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt”, heißt es hierzu in einer Pressemeldung.
Innerhalb des Wirecard-Konzerns sind weiterhin Unternehmen von der Insolvenz bedroht. Es können „nicht ausgeschlossen werden, dass auch Insolvenzanträge für weitere Tochtergesellschaften der Wirecard Gruppe gestellt werden müssen, um diese Gesellschaften zu stabilisieren”, so Jaffé. Erneut betont man, dass die Wirecard Bank AG - wichtigste operative Einheit im Wirecard-Konzern, die unter anderem die Banklizenz hält, nicht insolvent sei und Auszahlungen an Händler und Kunden ohne Einschränkungen durchführe. Allerdings verabschieden sich mehr und mehr Großkunden und Partner von der Zusammenarbeit mit Wirecard.
Besser sind die Nachrichten dagegen für die Beschäftigten der insolventen Wirecard-Gesellschaften: Die Lohn- und Gehaltszahlungen für die drei Monate Juni bis August seien für die 250 Beschäftigten der börsennotierten Muttergesellschaft bereits gesichert, so Jaffé. Die Insolvenzen der sechs Tochterfirmen ermögliche nun auch die Vorfinanzierung des Insolvenzgelds für die insgesamt dort beschäftigten 1.270 Mitarbeiter.
Nach dem Insolvenzantrag der Wirecard AG steht ein Ausverkauf der restlichen noch werthaltigen Assets des DAX-notierten Unternehmens an: Der internationale Investorenprozess wurde bereits gestartet.