Wirecard: FCA-Verfügung für boon.-Tochter bleibt vorerst in Kraft
Die britische Wirecard-Tochter Wirecard Card Solutions, Initiator des Angebots „boon.”, bleibt weiter operativ „außer Gefecht”. Der Grund ist eine Verfügung der britischen Aufsichtsbehörde FCA, die der Payment-Anbieter derzeit untersagt, regulierte Geschäfte auszuüben - damit ist die wichtige Tochtergesellschaft der DAX-notierten Wirecard bis auf weiteres quasi lahm gelegt. Kunden können nicht über ihre Guthaben verfügen. Die Behörde will so den Abfluss von Liquidität zur insolventen Konzernmutter Wirecard unterbinden. Das DAX-notierte Unternehmen hatte in der vergangenen Woche Insolvenz angemeldet und angekündigt, auch für die Tochtergesellschaften solche Anträge zu prüfen. Bisher kam es zu keinen weiteren Insolvenzen wesentlicher Tochtergesellschaften von Wirecard.
An der Situation für Wirecard Card Solutions ändert dies vorerst aber nichts. Laut Angaben der britischen Aufsichtsbehörde FCA bleiben die Beschränkungen gegen das Unternehmen weiter in Kraft. Zwar liefen zuletzt Verhandlungen zwischen dem Unternehmen und der Behörde, die trotz Fortschritten aber bisher nicht dazu geführt haben, dass die Bedenken der FCA ausgeräumt werden konnten.
Die Wirecard Bank, Initiator von „boon.planet”, dagegen kann operativ weiter arbeiten. Der Finanzdienstleister hat zwar Aufpasser der BaFin im Haus, bisher kam es aber weder zu einem Moratorium noch zu einem Insolvenzantrag.
An der Frankfurter Börse laufen indes heute wilde Zockereien mit der Wirecard Aktie, die im bisherigen Tagesverlauf Aktienkurse zwischen 1,66 Euro und knapp 4,05 Euro verzeichnet hat. Aktuell notiert der DAX-Wert bei knapp 3,75 Euro und kommt damit immer noch auf 463 Millionen Euro Börsenwert.