Wirecard: Ein neues Statement, das viele Fragen offen lässt
Am Nachmittag gibt es eine neue Stellungnahme von Wirecard. Darin betont der Vorstand, dass nach dem Insolvenzantrag eine Fortsetzung des Geschäfts im besten Interesse der Gläubiger sei. Derzeit läuft die Prüfung, ob das Insolvenzverfahren eröffnet wird. Vom Gericht als Sachverständiger wurde Michael Jaffe eingesetzt. Ein vorläufiger Insolvenzverwalter dürfte kurzfristig bestellt werden.
Wirecard betont in dem Statement, dass der Geschäftsbetrieb der Konzerngesellschaften und der lizensierten Einheiten fortgesetzt wird. Bisher hat man nur für eine kleine Entwicklungsgesellschaft ebenfalls einen Insolvenzantrag gestellt. Es wird laufend geprüft, ob weitere Anträge notwendig sind.
Wirecard macht deutlich, dass die Wirecard Bank nicht Teil des Insolvenzverfahrens ist und dass der Zahlungsverkehr der Bank nicht betroffen ist. Fast schon beruhigend macht man deutlich, dass Auszahlungen an Händler weiterhin ohne Einschränkungen durchgeführt werden. Auch sei man in einem stetigen Austausch mit den Kreditkartenorganisationen. Über den Stand der Dinge wird jedoch nichts gesagt. Auch teilt Wirecard nicht mit, ob Kunden dem Unternehmen den Rücken gekehrt haben.
Aussagen gibt es auch zu den Ereignissen in Großbritannien. Dort hat die zuständige Aufsichtsbehörde die Geschäfte der Wirecard Card Solutions unterbrochen. Auch hier steht man miteinander in Kontakt. Man hat den Unternehmen Maßnahmen unterbreitet, damit man den Betrieb fortsetzen kann. Ob die Behörden dem zustimmen, wird nicht gesagt.
Geprüft wir laut Wirecard auch das Drittpartnergeschäft. James Freis, der Nachfolger von Markus Braun als CEO von Wirecard, will die bekannten Vorwürfe aufklären. Das soll mit einem neuen Ansatz geschehen. Man hat neue Beraterfirmen beauftragt. Namen werden nicht genannt. So soll aber die Unabhängigkeit gewährleistet werden.