Wirecard: Es gibt News aus Asien - Aktie erholt sich
Während heute bei Wirecard die Schlagzeile über die Festnahme des Ex-CEO Markus Braun in Zusammenhang mit dem Bilanzskandal die Schlagzeilen bestimmt, geht eine andere Neuigkeit etwas unter. In Singapur, wo Wirecard für Kunden unter anderem Zahlungsabwicklungen anbietet, hat sich das Unternehmen aus Aschheim nun um eine eigene Banklizenz erworben. Dies bestätigt die Zentralbank des asiatischen Stadtstaates.
Bisher ist Wirecard in Singapur ohne Banklizenz aktiv gewesen, es gibt eine Ausnahmegenehmigung seitens der Zentralbank Singapurs. Aufgrund neuer Gesetze des Landes ist eine Banklizenz für zukünftige Geschäfte aber verpflichtend. Das Vorgehen steht darüber hinaus auch in Zusammenhang mit den Problemen Wirecards im asiatischen Geschäft, wo man vor allem auf Drittpartnerlizenzen angewiesen ist - der skandalgeschüttelte DAX-Konzern hatte angekündigt, zukünftig verstärkt im außereuropäischen Geschäft ebenfalls mit eigenen Banklizenzen aktiv werden zu wollen.
Wirecards Aktienkurs kann sich derzeit im Handel am Dienstag erholen. Das Plus von aktuell rund 28 Prozent auf 18,48 Euro sieht zwar auf den ersten Blick spektakulär aus, kompensiert aber tatsächlich nur einen ganz kleinen Teil der Verluste, die seit Donnerstagmorgen entstanden sind - da zahlte man noch bis zu 109 Euro für Wirecards Aktien. Zudem könnte aktuell die Charttechnik sich wieder einmal etwas in den Vordergrund drängen: Um 18,70/19,26 Euro könnte sich ein Hindernis zeigen. Das heutige Tageshoch ist bisher bei 18,84 Euro notiert.
Allerdings ist die Nachrichtenlage bei dem Unternehmen derzeit so dominant, dass schon kleinste News starke Kursschwankungen binnen weniger Minuten produzieren können. Derzeit warten die Anleger an der Frankfurter Börse vor allem auf News von den Verhandlungen Wirecards mit den Banken um eine 1,8 Milliarden Euro schwere Kreditlinie. Nachdem die Aschheimer aufgrund des Skandals um angebliche Treuhandgelder bisher keine testierte Bilanz vorlegen konnten, könnten die Banken dem Konzern weitere finanzielle Unterstützung versagen. Ob die Kreditkündigung der Banken für Wirecard aber wirklich kommt, bleibt abzuwarten.