Wirecard: Das Drama setzt sich fort
Das Drama rund um Wirecard geht in die nächste Runde. Am Morgen sagt der DAX-Konzern die Publikation des Jahresberichts 2019 ab. Auch die Jahrespressekonferenz am Nachmittag findet, wenig überraschend, nicht statt. Die Absage landet jedoch erst 75 Minuten nach dem eigentlichen Beginn der PK in den Postfächern der Eingeladenen.
Die Dramatik kann noch weiter zulegen. Morgen ist ein Tag, der über die Zukunft von Wirecard entscheiden könnte. Wenn bis morgen kein Abschluss für 2019 vorliegt, wird es eng für Wirecard. Dann können Banken nämlich Kredite im Volumen von 2 Milliarden Euro fällig stellen. Das hat Wirecard am Morgen selbst mitgeteilt. Ob und wie Wirecard diese Kredite bedienen könnte, wenn die Banken tatsächlich hart durchgreifen, ist derzeit völlig unklar. Wie so manches in der aktuellen Affäre.
Die Börse reagiert deutlich auf den erneuten Vertrauensverlust. Die Aktien von Wirecard geben 64,1 Prozent auf 37,54 Euro nach. Das ist für ein Papier aus der höchsten deutschen Aktienliga ein schon fast unglaublicher Tagesverlust.
Für die Analysten von Morgan Stanley bleibt es dennoch beim Rating „equal weight“ für die Aktien von Wirecard. Ein Kursziel wird in der heutigen Studie nicht mehr angegeben. Dies ist jedoch nicht so ungewöhnlich. Schon in der Mai-Analyse hatten die Amerikaner das Kursziel gestrichen. Im März sah man das Kursziel bei 205,00 Euro.