Lufthansa: Mahnende Worte
Lufthansa informiert heute die Betriebsräte der Gesellschaft über die aktuelle Personalsituation. Dabei macht die Fluggesellschaft erneut deutlich, dass es einen Personalüberhang von 22.000 Vollzeitstellen gibt. Die Hälfte dieser Stellen befindet sich in Deutschland. Betroffen sind unter anderem 600 Piloten und 2.600 Flugbegleiter. Viele Mitarbeiter im Cateringbereich werden von den Streichungen ebenfalls betroffen sein. Hier liegt die Zahl bei 8.300 Stellen.
Klar ist, dass der Flugbetrieb bei Germanwings nicht wieder aufgenommen wird. Bei Eurowings werden die Kapazitäten in der Verwaltung um 30 Prozent verringert. Bei Austrian liegt der Personalüberhang bei 1.100 Stellen, Brussels kommt auf 1.000 Stellen, bei Lufthansa Cargo sind 500 Stellen betroffen.
Teilweise sollen die Überkapazitäten mit Kurzarbeit, kollektiven Vereinbarungen zur Absenkung der Wochenarbeitszeit oder anderen kostensenkenden Maßnahmen kompensiert werden.
Bei der Restrukturierung will die Lufthansa auf betriebsbedingte Kündigungen möglichst verzichten. Entsprechend will man Krisenvereinbarungen mit den Gewerkschaften treffen. Die Einigung soll bis zum 22. Juni vorliegen.
Michael Niggemann, Personalvorstand der Lufthansa, äußert eine deutliche Warnung: „Diese Überkapazitäten könnten sogar noch ansteigen, wenn wir nicht einen Weg finden, mit wettbewerbsfähigen Personalkosten durch die Krise zu kommen. Wir wollen daher schnell zu den dringend notwendigen Krisenvereinbarungen mit unseren Tarifpartnern kommen.“ Sein Ziel ist dabei klar: „Wir wollen möglichst viele Kolleginnen und Kollegen über die Krise hinweg an Bord halten und betriebsbedingte Kündigungen vermeiden. Dazu müssen die Verhandlungen über die Krisenvereinbarungen gemeinsam zum Erfolg führen.“