ProSiebenSat.1: Verzögerte Werbung und ein Börsengang
Auf der Hauptversammlung von ProSiebenSat.1 wird deutlich, dass die TV-Werbeeinnahmen im April und Mai um 40 Prozent gesunken sind. Im Juni ist bisher keine Verbesserung erkennbar. Viele Buchungen werden aber nicht gestrichen, sie werden verschoben. Die Jahresbudgets vieler Kunden bleiben offenbar unverändert, sollen jedoch später genutzt werden. Somit werden die Monate von September bis Dezember von großer Bedeutung für den Medienkonzern sein.
Geplant ist bei ProSiebenSat.1 weiter ein Börsengang der Dating-Plattformen rund um Parship. Dazu zählen weiter auch ElitePartner und eharmony. Ein IPO könnte 2022 erfolgen.
Die Analysten der DZ Bank bleiben bei ihrer Kaufempfehlung für die Aktien von ProSiebenSat.1. Das Kursziel steigt von 13,00 Euro auf 14,50 Euro an.
Auffällig in dieser schwierigen Situation ist, dass Großaktionäre ihre Positionen ausbauen. Zuletzt hat Daniel Kretinsky, der auch an der Metro beteiligt ist, sein Aktienpaket von 10,1 Prozent auf mehr als 12 Prozent erhöht. Die italienische Mediaset bleibt mit rund 25 Prozent der größte Aktionär von ProSiebenSat.1. Die Italiener haben das Ziel, eine europäische TV-Allianz zu schaffen.
Die Aktien von ProSiebenSat.1 verlieren heute 4,9 Prozent auf 11,55 Euro.