Wirecard: Der nächste Aufreger – Deutliche Marktreaktion
Seit dem späten Nachmittag hat der Markt einen neuen Aufreger rund um Wirecard. Der in der Kritik stehenden Drittanbieter Al Alam Solutions aus Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) hat seine Pforten geschlossen.
Wirecard bestätigt die Schließung am frühen Abend. Begründet wird das Aus von Al Alam mit dem entstandenen Reputationsschaden durch die öffentliche Hinterfragung seiner Integrität. Der KPMG-Sonderbericht zu Wirecard hatte hinsichtlich verschiedener Drittanbieter Fragen aufgeworfen.
Inzwischen ist laut der Nachrichtenagentur Reuters auch bekannt, dass die Liquidierung schon am 11. Mai stattgefunden haben soll. Gemeldet wurde diese damals in der Zeitung „Gulf Today“. Mit vier Tagen Verspätung erreicht diese auch für Wirecard nicht unwichtige Entwicklung dann auch den europäischen Markt.
Vor den aktuellen Entwicklungen hatten die Experten von Goldman Sachs sich zu den aktuellen Quartalszahlen von Wirecard geäußert. Die Analysten nehmen leichte Änderungen an ihren Prognosen vor.
An ihrer Einschätzung ändert sich dadurch aber nichts. Die Amerikaner bestätigen das Rating „neutral“ für die Aktien von Wirecard. Das Kursziel steht unverändert bei 130,00 Euro.
Die Aktien von Wirecard fallen nach der Dubai-Nachricht bis auf 72,00 Euro ab. Kurz vor Handelsschluss auf Xetra erholt sich das Papier leicht. Es geht mit 77,00 Euro ins Wochenende, das ist ein Tagesverlust von 7,6 Prozent. Anleger sind von den Dubai-Entwicklungen somit alles andere als erfreut. Ein Vertrauensbeweis sieht anders aus.