Wirecard: Nach der Enttäuschung – Kaufempfehlung für die Aktie
Die Analysten von Independent Research bewerten die Eckdaten zum ersten Quartal bei Wirecard als enttäuschend. Sowohl der Umsatz als auch das EBITDA liegen unter den Erwartungen der Experten, auch der Marktkonsens wird verfehlt. Wirecard meldet einen Umsatz von 700,2 Millionen Euro, die Experten hatten mit 724,5 Millionen Euro gerechnet. Beim EBITDA kommt Wirecard auf 199,2 Millionen Euro, die Analysten waren von 215,6 Millionen Euro ausgegangen.
Mit den Zahlen bestätigt Wirecard die Prognose. Das EBITDA soll 2020 zwischen 1,0 Milliarden Euro und 1,12 Milliarden Euro liegen.
Veränderungen gibt es in der Unternehmensführung. Man hat einen Compliance Officer berufen, damit wird der Vorstand von vier auf fünf Personen erweitert. Zwei weitere Vorstände sollen noch hinzustoßen, so dass Wirecard in der Folge sieben Vorstände haben wird. Innerhalb des Vorstands hat es einige Veränderungen in den Verantwortungsbereichen gegeben. CEO Braun hat die IR-Arbeit abgegeben. Noch immer fordern einige Investoren seinen Rückzug, doch der Aufsichtsrat hat ihm jüngst das Vertrauen ausgesprochen.
Ärger könnte es bei Wirecard seitens der BaFin geben. Die Behörde hat Ermittlungen eingeleitet. Zudem könnte es Klagen von Anleger geben, man ist mit der Kapitalmarktkommunikation in Sachen KPMG-Bericht nicht zufrieden.
Trotz all dieser Unsicherheiten und Risiken bestätigen die Analysten die Kaufempfehlung für die Aktien von Wirecard. Das Kursziel für den Titel sehen die Experten wie zuvor bei 120,00 Euro.
Begründet wird dies mit den langfristigen Wachstumsperspektiven von Wirecard. Die Bewertung ist aus Sicht der Analysten attraktiv, das KGV 2020e steht bei 14,7. Positiv ist auch, dass trotz der jüngsten Entwicklungen bisher keine Kundenabwanderungen zu beobachten sind.
Die Aktien von Wirecard verlieren 0,8 Prozent auf 82,65 Euro.