Aurelius: NAV doppelt so hoch wie der aktuelle Aktienkurs
Aurelius hat am Dienstag Zahlen für das erste Quartal 2020 vorgelegt. Hier machen sich erste Folgen der Corona-Krise bemerkbar. Auffälligster Faktor: Der Aktienkurs des Münchener Beteiligungs-Konzerns notiert mit den aktuellen Kursen um 15 Euro gerade einmal halb so hoch wie der Net Asset Value (NAV) je Aurelius Aktie, den die Gesellschaft per Ende März 2020 mit 31,99 Euro beziffert. Allerdings räumen die Süddeutschen ein, dass es mit diesem Wert wegen der Corona-Krise noch nach unten gehen könnte: „Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die anhaltende Corona/COVID-19-Krise zurückzuführen. Im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres können zusätzliche Anpassungen nicht ausgeschlossen werden”, so Aurelius. Dennoch ist der Abschlag bemerkenswert.
Beim Quartalsumsatz weist das Unternehmen einen Rückgang von 966 Millionen Euro auf 830 Millionen Euro aus. Annualisiert liegt der Konzernumsatz bei knapp 3,5 Milliarden Euro gegenüber 3,8 Milliarden Euro zum Vergleichszeitpunkt im vergangenen Jahr. Das EBITDA konnte Aurelius im ersten Quartal 2020 von 29 Millionen Euro auf knapp 123 Millionen Euro steigern. Eine Rolle spielten hierbei vor allem die Unternehmenstransaktionen in den Zeitraum, so unter anderem der Verkauf der GHOTEL-Gruppe. „Das Ergebnis aus Unternehmensverkäufen betrug im ersten Quartal 52,0 Millionen Euro”, so Aurelius. Hinzu kommen knapp 72 Millionen Euro aus der Auflösung negativer Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung. Operativ fiel das EBITDA bei Aurelius in den ersten drei Monaten dieses Jahres von 44,2 Millionen Euro auf 24,8 Millionen Euro.
„Es ist davon auszugehen, dass die Corona/COVID-19-Krise das operative Ergebnis auch für das Gesamtjahr 2020 negativ beeinflussen wird”, so das Unternehmen am Dienstag - wenig überraschend. Man sieht in der Krise nicht nur aufgrund der deutlich geringeren Unternehmensbewertungen aber auch Zukaufchancen: „Viele Konzerne und Unternehmenseigentümer werden ihre Strategien adaptieren und den Fokus auf das Kerngeschäft verstärken, was aufgrund des Investitionsprofils zu spannenden Opportunitäten für Aurelius führen wird”, so der Beteiligungs-Konzern am Dienstag. Reichlich „Munition” hierfür hat man: Die liquiden Mittel lagen per Ende des ersten Quartals 2020 bei 386 Millionen Euro.