Wirecard: Die Schweizer bleiben neutral
Seit Freitagabend ist bekannt, dass es bei Wirecard Veränderungen im Vorstand geben wird. Das Gremium wird von vier auf sieben Positionen aufgestockt werden. James Freis kommt von der Deutschen Börse und übernimmt den neu geschaffenen Posten des Compliance-Vorstands. Gesucht werden nun noch ein CCO und ein COO. Der bisherige COO Marsalek wird andere Aufgaben im Vorstand übernehmen.
Vorstandschef Braun bleibt im Amt und kümmert sich künftig vor allem um die strategische Entwicklung. Mehrere Investoren hatten in den vergangenen Tagen seinen Rücktritt gefordert. Der Aufsichtsrat spricht aber dem Vorstand in dieser veränderten Konstellation sein Vertrauen aus. Von einem Rücktritt ist dabei keine Rede.
Die Veränderungen im Vorstand könnten die Dynamik etwas bremsen, vor allem das neue Compliance-Amt könnte einiges schwieriger und komplizierter machen. Doch dafür steigt die Nachhaltigkeit sowie die Qualität an.
Die Zahlen für 2019 am 4. Juni können bei Wirecard neue Impulse bringen. Schon zuvor wird es die Zahlen zum ersten Quartal geben. Hier rechnen die Analysten der UBS mit einem Umsatz von 672 Millionen Euro, das wäre ein Plus von 19 Prozent. Der Konsens rechnet mit 711 Millionen Euro. Das bereinigte EBITDA soll laut den Schweizern bei 191 Millionen Euro liegen, der Konsens hält 207 Millionen Euro für machbar.
Wie bisher sprechen die Analysten das Rating „neutral“ für die Aktien von Wirecard aus. Das Kursziel steht unverändert bei 129,00 Euro.
Die Aktien von Wirecard gewinnen heute 7,1 Prozent auf 90,13 Euro. Damit hat die Aktie noch ein deutliches Aufwärtspotenzial.