Wirecard: Selbst im worst case ist die Aktie deutlich unterbewertet
Die Analysten von Baader standen und stehen der Aktie von Wirecard positiv gegenüber. Daran ändert auch der KPMG-Bericht nichts, der viele Fragen offen gelassen hat. Die Experten betonen, dass die Beschuldigungen nicht nachgewiesen werden konnten, es wurden keine großen Funde gemacht. Die Jahresabschlüsse 2016 bis 2018 müssen nicht korrigiert werden.
Gleichzeitig malen sie ein „worst case Szenario“ auf. In diesem Planspiel gehen sie davon aus, dass das komplette Drittanbietergeschäft von Wirecard wertlos sei, so als ob es nicht existieren würde. Rund 50 Prozent des Transaktionsgeschäfts macht Wirecard mit Drittanbietern. Somit könnte auch etwa die Hälfte des Umsatzes so generiert werden. Fällt dieser Umsatz weg, wäre das Unternehmen noch die Hälfte wert. Demnach würde sich ein Kursziel von 120 Euro errechnen, was noch immer über den aktuellen Kursen liegt.
Die Analysten gehen in ihren Überlegungen noch weiter. Auch ohne die Drittanbieter hat Wirecard in den ersten drei Quartalen 2019 ein Umsatzplus von mehr als 20 Prozent geschafft. Auch die EBITDA-Marge lag bei mehr als 20 Prozent. Wenn man diese Zahlen auf das Gesamtjahr hochrechnet und davon ausgeht, dass das Wachstum in 2020 und 2021 ebenfalls auf diesem Niveau liegt, errechnen die Experten ein Kursziel von 150 Euro.
Mit diesen Beispielen wollen die Analysten deutlich machen, dass Wirecard selbst ohne die Drittanbieter auf dem aktuellen Niveau unterbewertet ist.
Die Experten bestätigen ihre Kaufempfehlung für die Aktien von Wirecard. Das Kursziel sehen sie wie bisher bei 240,00 Euro.
Die Aktien von Wirecard gewinnen heute 1,8 Prozent auf 83,73 Euro.