Wirecard: Ein sehr merkwürdiges Kursziel
Der Prüfbericht von KPMG zu Wirecard ist weiter in aller Munde. Das Vertrauen des Marktes wurde dadurch nicht gestärkt, viele Fragen bleiben offen, die Unsicherheit ist weiter existent. Inzwischen fordern erste Aktionäre personelle Konsequenzen. Auch der Rücktritt von CEO Braun ist bereits angemahnt worden. Das Unternehmen hat darauf bisher nicht reagiert.
Mehr und mehr Analystenhäuser stufen die Aktien von Wirecard in diesen Tagen ab. Dazu zählen auch die Experten von Barclays. Die Briten sahen das Rating für die Papiere von Wirecard bisher bei „overweight“. Das Kursziel stand bei 200,00 Euro. In der jüngsten Studie der Briten sinkt das Rating auf „equal weight“. Das Kursziel von 200,00 Euro wird jedoch bestätigt. Das ist außergewöhnlich, hat die Aktie doch bei diesem Kursziel mehr als ein Verdopplungspotenzial, während das Rating weit von einem Kaufvotum entfernt ist.
Auch die britischen Analysten erkennen einen Vertrauensverlust am Markt gegenüber Wirecard. Sie waren gegenüber dem Titel bisher positiv gestimmt. Die weiter offenen Punkte nach dem KPMG-Bericht lassen sie die Situation jedoch überdenken. Entsprechend ziehen sie ihr positives Rating zur Aktie zurück.
Die Aktien von Wirecard gaben gestern 6,0 Prozent auf 82,26 Euro nach.