Lufthansa: Ergebnis bricht heftig ein - Sorgen um die Liquidität
Vorläufigen Zahlen zufolge sind bei der Lufthansa im ersten Quartal 2020 Umsatz und operatives Ergebnis stark gefallen. In den Zahlen machen sich die Folgen der Corona-Pandemie bemerkbar, die mittlerweile den Passagierflugverkehr quasi zum Stillstand haben kommen lassen. „Allein im März ging der Umsatz um knapp 1,4 Milliarden Euro beziehungsweise 47 Prozent zurück”, meldet der DAX-notierte Luftfahrtkonzern am Donnerstag. Für das erste Quartal 2020 weist die Lufthansa einen Umsatzrückgang von 7,8 Milliarden Euro auf 6,4 Milliarden Euro aus, vor Zinsen und Steuern vergrößert sich der operative Verlust von 0,34 Milliarden Euro auf 1,2 Milliarden Euro.
„Der Konzern erwartet, dass krisenbedingte Wertminderungen von Vermögenswerten und die negative Wertentwicklung von Treibstoffabsicherungen das Konzernergebnis im Quartal zusätzlich erheblich belasten werden. Details dazu werden im Rahmen des Quartalsabschlusses, dessen Publikation vom 30. April in die zweite Maihälfte verlegt wird, veröffentlicht”, kündigt die Lufthansa zudem an.
Das Minus im zweiten Quartal solle aufgrund der aktuellen Situation noch erheblich höher ausfallen, kündigt die Gesellschaft an. Hintergrund ist, dass aktuell nicht absehbar ist, wann der Betrieb über die aktuellen Rückbringerflüge für im Ausland gestrandete Personen hinaus wieder aufgenommen werden kann.
Zunehmend Sorgen dürfte die Liquidität bereiten. Zwar verfügt der Lufthansa-Konzern aktuell noch über 4,4 Milliarden Euro an liquiden Mitteln, doch das Polster wird angesichts der Krise weiter schmelzen. „Angesichts des Geschäftsausblicks, bestehender Verbindlichkeiten in Milliardenhöhe aus Lieferungen und Leistungen und aus Kundenanzahlungen für Tickets mittlerweile stornierter Flüge sowie anstehender Rückzahlungen von Finanzverbindlichkeiten, geht der Konzern allerdings von einem deutlichen Rückgang der Liquidität in den nächsten Wochen aus”, so die Lufthansa am Donnerstag.
Da der Finanzierungsweg über die Börse aktuell für die Lufthansa versperrt ist, hat der Konzern den Kontakt zu staatlichen Stellen gesucht. Der Konzern sei „in intensiven Verhandlungen mit den Regierungen seiner Heimatländer hinsichtlich verschiedener Finanzierungsinstrumente, um kurzfristig eine nachhaltige Sicherung der Solvenz zu erreichen”, heißt es am Donnerstag vonseiten des DAX-notierten Unternehmens. Die Lufthansa gibt sich aktuell „zuversichtlich, dass die Gespräche zu einem erfolgreichen Abschluss führen”.